Unterhaching
Gelingt dieses Mal der große Wurf?

Generali Haching fehlen noch zwei Siege zum ersten Volleyball-Meistertitel

13.04.2012 | Stand 03.12.2020, 1:36 Uhr

Unterhaching (DK) In diesem Jahr soll es aus Sicht des TSV Unterhaching endlich so weit sein. Die Meisterschale könnte erstmals in den Münchner Südosten gehen. Dort sind die Volleyballer von Generali Haching beheimatet, sie messen sich gerade mit den Berlin Recycling Volleys im Play-off-Finale.

Seit 1910 gibt es den Verein bereits, der seit vier Jahren vom Versicherungsgiganten Generali unterstützt wird. Bisher stehen drei Pokalsiege auf dem Hachinger Briefkopf, Dauerrivale und Serienmeister VfB Friedrichshafen holte sich die „Kuhglocke“ Anfang März im westfälischen Halle nach drei Siegen von Generali Haching in Serie (2009 bis 2011) zurück an den Bodensee.

In der Saison 2010/11 trat Haching erstmals in der europäischen Königsklasse an, qualifizierte sich als Gruppenzweiter sogar fürs Achtelfinale. Dort war allerdings gegen den polnischen Vertreter Jastrzebski Wegiel Schluss. Auch in der aktuellen Spielzeit gab der Meisterschaftsanwärter seine internationale Visitenkarte ab. Als bester Gruppendritter war allerdings gegen Lokomotive Nowosibirsk abermals im Achtelfinale Endstation.

Zurück zum Titelkampf in Deutschland: Dass sich beide Teams, der VfB und Haching, im „Best of Five“ um den Titel nicht wieder gegenüberstehen – so wie 2009 und 2010 – lag vor allem am stark auftrumpfenden Gegner aus der Bundeshauptstadt. Aktuell ist die Finalserie zwischen Berlin und dem Team von Coach Mihai Paduretu ausgeglichen. Am Samstag kommt es ab 19.30 Uhr in der Generali Sportarena zum dritten Aufeinandertreffen. In der Vorwoche ließ der Champions League-Teilnehmer der aktuellen sowie der vergangenen Spielzeit dem VfB-Bezwinger von der Spree nicht den Hauch einer Chance, legte nach dem deutlichen 3:0 (25:17, 25:19, 29:27) zum 1:0-Zwischenstand vor. Am Dienstag drehte die Mannschaft von BRV-Trainer Mark Lebedew den Spieß um, glich ebenso deutlich mit einem 3:0-Erfolg (25:16, 25:13, 25:23) aus.

Stammspieler wie Roko Sikiric, Paul Carroll und Tomas Kmet zog es vor der Saison zum Konkurrenten aus der Hauptstadt, der dank des millionenschweren Sponsors aus der Abfallwirtschaft zum Großangriff auf den Titel ausholen will. Haching, das im Vergleich einen deutlich geringeren Etat hat und viel Arbeit im Ehrenamt leistet, kompensierte die Abgänge der drei Leistungsträger – und das trotz einiger kritischer Stimmen. Am Ende der Normalrunde war Generali punktbestes Team.

Der Meistertitel wäre die Krönung für die harte Arbeit der vergangenen Jahre, die Schale ginge nach 16 Jahren wieder nach Bayern. Damals, 1996, hatte der ASV Dachau mit einem Übungsleiter namens Stelian Moculescu die Nase vorne. Der war übrigens Förderer und Ex-Trainer seines rumänischen Landsmannes Paduretu und ist heute Titeljäger mit dem Branchenprimus aus Friedrichshafen. Der sportliche „Ziehsohn“ wechselte 1997 von Dachau als Spielertrainer zu Unterhaching, stieg 2000 mit seinem Klub in die 1. Liga auf. Der 61-Jährige Ex-Bundestrainer gab dem 45-Jährigen also schon vor Jahren das nötige Rüstzeug für die Titeljagd mit auf den Weg. Wenn das mal kein gutes Omen ist für Haching.