Geldanlage - Tages- und Festgeld bleiben beliebt, Interesse an Aktien steigt

12.12.2012 | Stand 03.12.2020, 0:43 Uhr

Um gut 25 Prozent ist der deutsche Leitindex Dax 2012 bereits nach oben geklettert – fast ein Fünf-Jahres-Hoch. Für Privatanleger Grund genug, vorerst deutschen Standardwerten kein weiteres Kurspotenzial zuzubilligen. Dies zeigt der aktuelle Anlegerindikator der DZ Bank, für den TNS Infratest repräsentativ über 1.000 Privatanleger in Deutschland Ende November befragt hat.

Danach geht zurzeit nur noch jeder sechste Anleger von steigenden Notierungen im kommenden halben Jahr aus. Dies ist der niedrigste Wert, den die Bank im Rahmen ihrer Umfrage seit Anfang 2008 ermittelt hat. Noch im Vorjahr waren konstant 40 Prozent der Anleger optimistisch gestimmt. Seitdem ist die Zahl kontinuierlich gefallen. Dennoch interessieren sich so viele Privatanleger für Aktienanlagen wie noch nie seit Beginn der regelmäßigen Umfrage. Jeder vierte Befragte gibt aktuell an, den Kauf von Aktien in Betracht zu ziehen. Umgekehrt erwägen so wenige Anleger wie nie in festverzinsliche Anlagen und geldmarktnahe Produkte zu investieren.

Sicherheit kostet Rendite

Das vergleichsweise hohe Aktieninteresse ist eine nachvollziehbare und richtige Ausweichreaktion der Anleger, erklärt Peter Schirmbeck, Leiter Privatkundengeschäft der DZ Bank. Denn für viel Sicherheit zahlt man derzeit einen hohen Preis. Im aktuellen Niedrigzinsumfeld könnten Anleger mit Tages- oder Festgeld häufig nicht einmal den Inflationsverlust ausgleichen. Vor diesem Hintergrund gewinnen Aktien an Interesse, auch wenn die Anleger kurzfristig keine Kurssteigerungen erwarten und sich noch immer bei Aktieninvestments zurückhalten. Tatsächlich bleiben Tages- und Festgelder mit einem Wert von knapp unter 60 Prozent nach wie vor die mit Abstand beliebtesten Anlageformen, wenn man die Anleger danach fragt, welche Geldanlagemöglichkeiten für sie in den kommenden Monaten für ein Investment von 10 000 Euro in Frage kommen. Allerdings sind das zehn Prozentpunkte weniger als noch vor einem halben Jahr. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Edelmetalle wie Gold (38 Prozent der Befragten) und festverzinsliche Wertpapiere (ohne Bundesschatzbriefe).

Interesse an Fonds und Aktien steigt

Immerhin ist das Interesse an Aktienfonds und Aktien im vergangenen halben Jahr stark gestiegen. Die Zahl der Privatanleger, die in den kommenden Monaten ein direktes Investment in Aktien in Erwägung ziehen, ist seit dem Sommer immerhin um acht Prozentpunkte auf 26 Prozent deutlich gestiegen. Zum Vergleich: In den vergangenen fünf Jahren hat das Interesse der Anleger an einem direkten Aktienkauf nur einmal – im November 2010 – ein ähnlich hohes Niveau erreicht.

Die Verschiebung bei den Anlagepräferenzen zeigt sich indirekt auch bei den Aspekten, die den Investoren bei der Geldanlage besonders wichtig sind. Zwar legen immer noch 85 Prozent der Befragten Wert auf die Sicherheit der Geldanlage. Vor sechs Monaten waren es aber noch 90 Prozent. Gleichzeitig hat die Renditeerwartung geringfügig an Bedeutung gewonnen. Diese ist aktuell für 66 Prozent der privaten Anleger wichtig (Juni 2012: 64 Prozent).

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