Zum
Geheimniskrämerei

26.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:15 Uhr

Zum Artikel "Auf diesem Friedhof liegt der Hund begraben" (DK vom 27. August), worin es um die Kündigung des Pachtvertrags für den Tierfriedhof geht:

Was soll denn eigentlich die ganze Geheimniskrämerei um die absehbare Schließung des Tierfriedhofes neben dem Ingolstädter Tierheim an der Manchinger Straße? Wenn es etwas Positives zu vermelden gibt, sind die Stadt Ingolstadt und deren Tochtergesellschaft IFG doch auch nicht so zurückhaltend! Bezüglich des Tierfriedhofes aber, dessen Pachtvertrag im Jahr 2018 ausläuft, tut man so, als ob es sich dabei um ein militärisches Dienstgeheimnis handelte. Da ist es doch nur allzu verständlich, wenn hier Gerüchte ins Kraut schießen.

Eines davon besagt, dass sich die Firma Audi für das betreffende Grundstück interessieren würde; ein Gerücht, das laut DK bislang noch nicht verifiziert werden konnte. Verwundern sollte uns das freilich nicht, frisst sich doch das Blechkalb mit den vier Ringen in seinem Logo schon seit etlichen Jahren in das Land in und um Ingolstadt.

Auch die Geheimnistuerei wäre in diesem Fall wohl begründet; schließlich war in der Presse - im Zusammenhang mit dem Abgas-Skandal und in Abwandlung des Slogans "Vorsprung durch Technik" - die Frage "Vorsprung durch Betrug" zu lesen. Logisch also, dass man firmenseitig bestrebt ist, alles zu vermeiden, was das angeschlagene Image des Unternehmens noch weiter beschädigen könnte.

Selbst wenn es sich hier, vordergründig zumindest, "nur" um die Ruhestätte toter Tiere handelt, geht es primär doch um - vornehmlich ältere - Menschen, die mit und aus ihren Erinnerungen an die dort bestatteten Tiere leben. Auch daran sollten wir gelegentlich denken! Und schließlich heißt es nicht umsonst: "Sage mir, wie du mit Tieren umgehst, und ich sage dir, was für ein Mensch du bist."

Werner J. Leitmeier, Ingolstadt