Eichstätt
Gegen die Austrocknung

Volkswagenstiftung fördert Forschungsprojekt der KU in Zentralasien mit 500 000 Euro

02.11.2014 | Stand 02.12.2020, 22:03 Uhr

Am Tarim in der Volksrepublik China sind Flussauen und Wüste eng miteinander verzahnt. Wenn Land- und Wasserressourcen nicht ausgeglichen genutzt werden, drohen die Auen zu vertrocknen - Foto: Betz/upd

Eichstätt (upd) Die nachhaltige Entwicklung von Flussauen in Zentralasien sind Gegenstand eines Forschungsprojektes unter der Leitung der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU). Die Volkswagen-Stiftung will dieses Projekt für drei Jahre mit insgesamt 500 000 Euro fördern.

In den weiten Trockengebieten Zentralasiens haben die Binnenflüsse und ihre Auen eine besondere ökologische Bedeutung. Die Auenvegetation bildet dabei nämlich nicht nur Heimat für verschiedenste Tier- und Pflanzenarten. Sie schützt auch vor Erosion, so dass weniger Sand- und Staubstürme ausgelöst werden. Durch menschliche Eingriffe, zum Beispiel intensive Landwirtschaft oder übermäßige Wassernutzung, sind die dortigen Auengebiete akut bedroht oder zum Teil bereits vollständig zerstört. „Bislang sind weder eine systematische Überwachung über den Zustand der spezifischen Ökosysteme vorhanden noch besteht ein funktionierendes Netzwerk von Wissenschaftlern und Entscheidungsträgern, um Strategien für den Erhalt und die verträgliche Nutzung der Auen zu entwickeln“, erklären die Forscher. Initiator des Projektes „EcoCAR“ (Ecosystem Assessment and Capacity Building for Sustainable Management of Floodplains along the Central Asian Rivers Tarim and Naryn) ist Ümüt Halik, Inhaber der Gastprofessur für Ökosystemforschung an der KU. Projektpartner sind unter anderem die chinesische Universität Xinjiang und die kirgisische Universität Naryn.

Für zwei Untersuchungsgebiete in China und Kirgistan wollen die Forscher nun nicht nur den Zustand der dortigen Ökosysteme erfassen und bewerten, sondern auch Empfehlungen und Managementpläne entwickeln, die an Interessengruppen und den wissenschaftlichen Nachwuchs der Region weitergegeben werden sollen.

Im Anschluss an eine Auftaktveranstaltung des Projektes in der Volksrepublik China fand nun eine viertägige Exkursion in das chinesische Untersuchungsgebiet am Unterlauf des Tarim statt, der entlang des Nord- und Ostrandes der Taklamakan-Wüste fließt. Diese ist die zweitgrößte Sandwüste der Erde. Die Geländearbeiten zur Auenökologie werden im April 2015 am Naryn, dem wasserreichsten Fluss in Kirgistan, beginnen.