Geduld und Kreativität gefragt

29.11.2009 | Stand 03.12.2020, 4:27 Uhr

Viel Ausdauer brauchen die kleinen Kerzenzieher, bis aus der dünnen Wachsschicht um den Docht eine Kerze geworden ist.

Schrobenhausen (gdr) Hauchdünn oder mehrere Zentimeter dick sind die Kerzen, die am Stand der Neuburger Isabella-Braun-Schule gezogen werden. Der kleine Ofen mit dem flüssigen Wachs ist fast immer von Kindern umlagert und eine der Hauptattraktionen des sozialen Weihnachtsmarktes im Schrobenhausener Museumsviertel.

Mit andächtigen Gesichtern stehen sie da und tauchen immer wieder den Faden in das Gefäß. Geduld gehört auf jeden Fall dazu, denn die dünne Schicht Wachs, die sich bei jedem Tauchgang um den Docht legt, ist anfangs kaum zu sehen. Nach 30 Minuten geduldigem Tauchen hat die Kerze von Daniel Knauer schon ein ganz ordentliches Volumen. Allerdings auch eine etwas ungewöhnliche Form, denn sie hat an der Spitze einen kleinen Buckel. Deshalb hat der Zehnjährige sich auch dazu entschieden, die Kerze nicht anzuzünden, sondern das kostbare Stücklieber daheim als Dekoration aufzuhängen.

Melissa Wenger aus Oberarnbach hält ihre Kerze in die Höhe. "Die ist schön lang", zeigt sie voller Stolz. Die Fünfjährige muss sich ganz schön strecken, damit sie die Kerze zum Abtropfen über den Topf halten kann. "Sollen wir uns mal abwechseln", fragt daneben eine Mutter ihren Sohn, der sich auch lang machen muss. Seine Kerze will der aber auf keinen Fall aus der Hand geben.

Richtig Ausdauer haben Katharina Huber und Sophie-Marie Hofer. Die beiden Schrobenhausenerinnen tauchen ihre Kerzen schon eine gute Stunde lang immer wieder in das flüssige Wachs. Entsprechend ist auch der Umfang der Kerzen, der schon auf ein paar Zentimeter angewachsen ist. Die beiden Schülerinnen sind zuversichtlich, dass sich daheim schon ein passender Kerzenständer finden lässt. Wenn nicht, werde ihnen schon eine Lösung einfallen. "Wir sind beide sehr kreativ." Deshalb denken die beiden auch schon laut darüber nach, wie sie die Kerzen daheim noch verzieren könnten. Trotzdem fällt es ihnen nicht leicht, den Platz am Topf für die nächsten Kerzenzieher zu räumen, die schon mit dem Docht in der Hand warten.