Dietfurt (grb) Das Namensfest des heiligen Sebald wird an diesem Sonntag um 19 Uhr in der Sebaldkirche (Friedhofskirche) mit einem Gottesdienst gefeiert.
Der heilige Sebald wird als Patron der Blinden, Fürbitter bei Augenkrankheiten und Stadtpatron von Nürnberg verehrt. In Dietfurt ist er der Patron der Friedhofskirche.
Nicht viele Kirchen sind dem heiligen Sebald geweiht. Zu den wenigen, die es in der Diözese Eichstätt gibt, gehört Dietfurts Friedhofskirche. Sie wurde im Jahr 1736 von Sebaldus Forch-ammer gestiftet, ein Dietfurter, der im nahen Eutenhofen als Pfarrer wirkte. Forchammer hatte ein Augenleiden und sah nach seinen eigenen Angaben so schlecht, dass er nicht mehr lesen und schreiben konnte. Etwa vier Jahre dauerte dieser Zustand.
Am 8. März 1736 begab er sich dann zum "Oculisten" (Augenarzt) nach Beilngries und ließ sich von ihm "den Star stechen". Da keine Besserung eintrat, wandte sich Forchammer an seinen Namenspatron, den heiligen Sebald, und versprach, ihm zu Ehren in seiner Heimatstadt eine Kirche zu bauen, um die Sehkraft wieder zu erhalten.
Bereits am 30. April 1736 erfolgte die Grundsteinlegung. Schon einige Wochen später, noch im Mai des gleichen Jahres, geschah ein Wunder, Sebald Forchammer erlangte das Augenlicht wieder. Die Kirche wurde gebaut, die Kosten beliefen sich auf 1377 Gulden. Für das Inventar waren weitere 1000 Gulden veranschlagt.
Die Kirchenweihe fand am 16. Juni 1752 statt. Leider erlebte sie der Stifter nicht mehr, denn er starb schon am 9. April 1747 und fand seine letzte Ruhestätte im Altarraum "seiner" Kirche. An der Stelle ist ein kleiner Gedenkstein angebracht. Diesen konnte man aber nicht sehen, weil über ihn viele Jahre ein geschlossener Volksaltar stand.
Um die Erinnerung an Sebald Forchammer zu beleben, wurde 2006 ein Volksaltar mit Füßen angeschafft, so dass der Grabstein sichtbar wurde. Einen Tag vor Allerheiligen wurde der neue Altar vom damaligen Stadtpfarrer Jürgen Poppe gesegnet.
