Schrobenhausen
Geburtshilfe per Allianz retten

21.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:17 Uhr

Schrobenhausen (DK) Schrobenhausens Bürgermeister Karlheinz Stephan (CSU, Bild) hat 58 seiner Kollegen in Bayern angeschrieben, um eine Allianz gegen eine geplante Änderung im Krankenhausstrukturgesetz zu schmieden, die dazu führen würde, dass man auf dem Land nicht mehr überall ein Kind in seiner Heimat zur Welt bringen kann.

600 Geburten - das scheint die Schallmauer zu werden, die darüber entscheiden soll, ob Kliniken noch eine Geburtshilfeabteilung betreiben dürfen. Die kleinen Kliniken in den Gebieten der betroffenen Bürgermeister seien "früher oder später zum Aufgeben verurteilt", sagt Stephan. "So weit darf es nicht kommen. Das verbietet schon das in Artikel 3 der bayerischen Verfassung verankerte Recht auf gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land."

"Die zunehmende Verschärfung der organisatorischen Vorgaben", wie Stephan es formuliert, führe dazu, dass Jahr für Jahr Geburtsstationen mit nur einigen hundert Geburten geschlossen würden. "Die Proteste in der Bevölkerung folgen auf dem Fuße", betont Stephan. Im Landkreis Neu-Ulm werde die Wiedereröffnung der Geburtsstation am Krankenhaus demnächst in einem Bürgerentscheid entschieden. Dazu Stephan: "So weit will ich es in Schrobenhausen nicht kommen lassen." Die Geburtsstation in Schrobenhausen ist zurzeit wegen Hebammenmangels geschlossen; Stephan glaubt aber fest an einen Neustart.