Scheyern
Gebrüder Grimms gemixte Märchen

Großer Andrang bei der Premiere von "Aschenputtel und der Froschprinz" der Scheyerer Jugendbühne

22.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:05 Uhr |

Den Froschprinz und das Aschenputtel spielten Lisa Brendel und Eva-Maria Konrad. - Foto: Steininger

Scheyern (hsg) Bekannte Märchen einmal ganz anders erzählt der Autor Kurt Egreder in seinem Stück "Aschenputtel und der Froschprinz". Und das verzauberte Kinder wie auch Erwachsene in der neuesten Inszenierung der Scheyerer Jugendbühne.

Am Anfang herrschte das Chaos: "Einen derartigen Andrang gab es beim Kindertheater noch nie", staunte Doris Kalthoff, seit Jahren die kreative Kraft in Sachen Bühnenbild und Kostüme an der Scheyerer Bühne. Man hatte Mühe, Groß und Klein im Theatersaal unterzubringen, da waren zusätzliche Stühle notwendig, um jedem einen Sitzplatz zu bieten. Aber dennoch konnte das Programm pünktlich beginnen, und als sich der Vorhang öffnete, waren die Kinder sofort mittendrin bei der bösen Stiefmutter, den bösen Stiefschwestern und dem armen Aschenputtel. Von da an nimmt die Handlung ihren Lauf, der aber etliche Bögen beschreibt und dabei Szenen und Elemente aus anderen Märchen so integriert, als hätten die schon immer dazugehört.

Ebenso selbstverständlich agieren die jungen Darsteller im Alter von 11 bis 17 Jahren auf der Bühne, voller Spielfreude, direkt schon routiniert und ohne Hänger. Dazu passt bestens das Bühnenbild, das mehrfach wechselt und immer wieder überrascht: Von der Stube über den Brunnen bis hin zum Ballsaal. Jedes Bild für sich eine Dekoration, vor der das Spielen Spaß machen muss. Und der Umbau geschieht nicht etwa während der Pause, sondern blitzschnell auf der abgedunkelten Bühne, wobei die Protagonisten mit Hand anlegen. Hinzu kommen die liebevoll geschneiderten Kostüme, von der Küchenschürze bis hin zum Ballkleid. Das alles ist schon ziemlich professionell, Scheyerer Bühne halt. Das betrifft auch die Regie, hier haben Ramona Gremminger und Sebastian Seuferling ganze Arbeit geleistet. Hinzu kommen die Licht- und Toneffekte, die Charlotte Maier szenengerecht einspielte: Da summt eine Fliege um den Froschprinzen und im Ballsaal des Königs erklingt klassische Musik, die Atmosphäre schafft.

Dazu gibt es manche Überraschung auf der Bühne, quasi vom Himmel herab, und immer wieder pfiffigen Dialogwitz, der für manchen Lacher gut ist. Da passt einfach alles, wie eben auch das gesamte Darstellerensemble. Von denen verdient jeder eine Erwähnung, wobei natürlich einige Rollen besondere Beachtung finden. Wie Eva-Maria Konrad als Aschenputtel, Lisa Brendel als Frosch, Eva Kreil als böse Mutter und die Stieftöchter Marie (Vanessa Roßmeier) und Anna (Alexandra Seltmann). Den jüngeren Prinzen spielt Johannes Euringer, den älteren Johannes Schauer. Weitere Rollen spielen Sarah Finkenzeller als Fee, Anna-Maria Reichhold als Herold, Silvian Wenger den Tröti, Patricia Roßmeier und Sarah Konrad die Tauben und Michelle Gottwald einen Spiegel. Da kann die Scheyerer Bühne künftig auf einen großen Fundus an echten Bühnentalenten zurückgreifen, den Vorstand Siegi Einödshofer wird's freuen.

Wer sich und den Kindern einen vergnüglichen und spannenden Nachmittag bereiten will, ist bei den kommenden Vorstellungen am Donnerstag, Samstag und Sonntag, jeweils um 15 Uhr, bestens aufgehoben. Karten gibt es für fünf Euro bei Sparkasse in Scheyern.

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