Rohrbach
Mäuse und Tiger klatschen im Takt

Theater, Mitmachprogramm und Kizz-Rock-Konzert: Kindergarten Löwenzahn feiert 40-Jähriges

22.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:05 Uhr

Ein riesen Remmidemmi herrschte beim Konzert der Gruppe Kizz Rock vor der Turmberghalle. Die Kleinen waren begeistert, die Musiker wussten aber auch, etwas aus der allgemeinen Feierstimmung zu machen. Der Auftritt war das Finale der 40-Jahr-Feier des ältesten Rohrbacher Kindergartens Löwenzahn. - Fotos: Kindergarten Löwenzahn

Rohrbach (PK) Mit einem fröhlichen Fest hat der Kindergarten Löwenzahn am Samstag seinen 40. Geburtstag gefeiert. Seinen Namen hat er erst 2001 erhalten - und als "Keimzelle" der Rohrbacher Kinderbetreuung wie eine Pusteblume über ganz Rohrbach verteilt.

Aufregend für die Kinder war die Aufführung des Märchens "Die gelbe Blume", das extra eingeübt wurde. Die Kleinen schwirrten in bunten Kostümen herum, bis sie in der Turmberghalle loslegen durften. Die Zuschauer waren begeistert, der Applaus gewaltig und die kleinen Schauspieler "einfach super", so Kindergartenleiterin Stefanie Müller. "Trotz Lampenfieber vergaß keiner seinen Text."

Das Stück war von den drei Erzieherinnen Lisa Klein, Brigitte Trögl und Gerti Graßl, die zusammen über 25 Jahre die Geschicke des Kindergartens leiteten, selbst geschrieben. Es handelt von einer Prinzessin, die in ihrem Schlossgarten eine gelbe Blume, den Löwenzahn, bewundert. Nicht so der Gärtner, der den Löwenzahn aus dem Rasen verbannen möchte. Doch die Prinzessin liebt ihn, der Löwenzahn ist hartnäckig und lässt sich nicht so leicht vertreiben. So wird die gelbe Blume über Nacht zur Pusteblume, der Wind trägt die Samenschirmchen fort und der Rasen wird zu einer wunderschönen Löwenzahnwiese, die auch dem Gärtner gefällt.

Beim Geburtstagsfest lud die Sonne die Kinder zum Toben ins Freie vor die Turmberghalle auf einen Spieleparcours mit sechs Stationen. Seifenblasen schwebten schillernd in den blauen Himmel, die Buttonmaschine wurde belagert und glücklich nahmen die Kinder Preise aus der Tombola entgegen. Die Kinder hatten ihren Spaß, die Erwachsenen auch. Viele waren selbst schon Löwenzahn-Kinder - und so konnten sie in Erinnerungen schwelgen und nebenbei Kaffee und Kuchen genießen.

Am Spätnachmittag spielte die Kinderband "Kizz Rock" auf, genau die richtige Musik für die Kleinen, denn jeder kennt den "Bi-Ba-Butzemann", da wurde mitgesungen, die Kinder rockten und waren begeistert. "Es war der Wahnsinn, was da los war. Es war einfach ein rundum gelungenes Fest", resümierte Stefanie Müller.

Vorab hatte Bürgermeister Peter Keck (SPD) zu einem Empfang geladen. Alle Mitarbeiterinnen, einige Gemeinderäte, der Elternbeirat, Verwaltungsmitarbeiter und Altbürgermeister Dieter Huber waren der Einladung gerne gefolgt und stießen mit einem Glas Sekt an.

"Wesentlichen Einfluss auf die Geschicke dieses Kindergartens hatte die viel zu früh verstorbene langjährige Leiterin Lisa Klein, würdigte Keck deren Verdienste. Er bedankte sich gleichzeitig bei allen, die sich für eine optimale Kinderbetreuung einsetzen und dieses tolle Fest organisierten.

Keck erinnerte daran, dass Anfang der 70er Jahre die Gemeinde unter Bürgermeister Josef Schwarzmeier um den Erhalt der Selbstständigkeit zu kämpfen hatte. Dazu musste unter anderem ein Kindergarten vorgewiesen werden. Die Kirche lehnte damals die Trägerschaft ab. Heute wiederholt sich die Geschichte. Die Gemeinde ist bemüht, unter Trägerschaft der Kirche einen Neubau gleich gegenüber dem Löwenzahn zu erreichen. "Die ersten Gespräche sind positiv verlaufen, einige Hürden sind noch zu nehmen, aber es sollte möglich sein", kommentierte Keck den Stand der Dinge.

Der Bürgermeister selbst war beim Bau des ersten Kindergartens den Kinderschuhen entwachsen. Er erinnert sich aber, dass er damals gar keinen Kindergarten besuchen wollte. "Die Rahmenbedingungen haben sich verändert - nicht immer zum Positiven", denkt Keck. Aber das Anspruchsdenken sei heute auch ein anderes. Kindererziehung liege heute nicht mehr nur in den Händen der Familie. "Und das zeigt, wie wichtig eine gute Kinderbetreuung ist."

Stefanie Müller erzählte in ihrem Rückblick: "In jedem Winkel des Kindergartens kann man heute noch den guten Geist von Lisa Klein bemerken. Sie hat uns ihr Lebenswerk hinterlassen - und sie wäre stolz auf die Arbeit, die das heutige Team leistet." Im Keller des Kindergartens lagere ein unbezahlbarer Schatz - und diese Kiste öffnete sie bei der Bilderpräsentation über die vergangenen vier Jahrzehnte. Bilder wurden gezeigt von der Baugenehmigung im Oktober 1975, der Eröffnung am 27. September 1976. 1992 folgte der Umbau, 2000 entstand der Kindergarten Sternschnuppe. 2008 wurde unter der Leitung von Lisa Klein die Krippe eröffnet und im Löwenzahn geführt, bis die Krippe in ihr eigenes Haus umziehen konnte.

"Wir werden auch die Herausforderungen der nächsten 40 Jahre anpacken", beendete Müller ihre Präsentation mit einem Versprechen. Dafür und für die geleistete Arbeit bedankte sich Bürgermeister Keck mit einem Blumenstrauß. Das Team bekam Süßigkeit.

Damit während der Renovierung die Wände nicht so kahl sind, haben die Kinder ausdrucksstarke Bilder gemalt, auf denen auch Grashüpfer, Mäuse oder Tiger zu entdecken sind: die Sinnbilder der einzelnen Gruppen. Den musikalischen Rahmen verpasste dem Empfang Brigitte und Rudi Trögl.