Eichstätt
Gebeine der heiligen Walburga

09.05.2018 | Stand 02.12.2020, 16:26 Uhr

Eichstätt (EK) Das Fest Translatio stand im Mittelpunkt, als der 92-jährige Professor em.

Dr. Ernst Reiter bei einem Vortrag im Jugendraum St. Walburg über die unterschiedlichsten Übertragungen der Gebeine der heiligen Walburga referierte. Zuerst feierten die Gläubigen mit Dompfarrer Blomenhofer eine Andacht zu Ehren der Heiligen in der Klosterkirche, die musikalisch vom Chor NovaCantica umrahmt wurde. Anschließend hat Professor Reiter in einen fundierten Vortrag über die heilige Walburga dargelegt, dass es bei dem Fest Translatio am 1. Mai nicht um die Übertragung der Gebeine der Heiligen von Heidenheim nach Eichstätt geht, sondern die um die Übertragung von Walburga-Reliquien von Eichstätt in das damalige Benediktinerinnenkloster Monheim am 1. Mai 893.

In Monheim entstand ein großer Wallfahrtsort, von dem aus die Verbreitung der Walburgaverehrung über Frankreich, Belgien, Schweden, Finnland, Krackau, Siebenbürgen, Tirol, Südtirol und der Schweiz ihren Anfang nahm. Überall dort befinden sich Walburga-Kirchen. In Monheim selbst sind die Reliquien während der Reformationszeit verloren gegangen. Der Name "Walpurgisnacht" (die Nacht vor St. Walburga) erinnert an diese Translatio. Die in dieser Nacht mancherorts üblichen Untaten hätten nichts mit der heiligen Walburga zu tun.