Neuburg
Gaudipiste: Die Abrechnung

23.03.2010 | Stand 03.12.2020, 4:09 Uhr

Denjenigen, die zur Gaudipiste gekommen waren, hat’s gefallen. Die finanzielle Seite der Gaudi wurde gestern Abend im Stadtrat betrachtet. Rund 27 000 Euro Minus stießen auf Kritik, obwohl der Finanzrahmen, den der Stadtrat vorgegeben hatte, eingehalten worden war. - Foto: Stengel

Neuburg (DK) Die Gaudipiste am Faschingssamstag wurde gestern Abend im Neuburger Stadtrat aufgearbeitet. Lob und Kritik musste sich Organisator Bernhard Mahler anhören, als er ein dickes Minus von 27 176 Euro präsentierte.

"Die Fehleranalyse hat gleich am Abend begonnen. Und wir sind durch viele Menschen dabei unterstützt worden", berichtete Mahler nicht ohne Ironie vor dem Stadtrat. Der unterstützte ihn dann ebenfalls bei der Suche nach Fehlern, die sich letztlich auf rund 27 000 Euro summierten.

 
Was war eigentlich passiert? Die Organisation war offensichtlich top und wurde von keiner Seite in Frage gestellt. Andreas Schwierz (FDP) sprach von einer "sehr professionell aufgestellten Veranstaltung", wenn nicht gar von "der professionellsten". Und "kleine Brötchen backen, hat keinen Sinn", legte der Gastronom nach. Der Stadtpressesprecher, führender Kopf bei der Organisation der Gaudi, legte die Zahlen dar. Statt der erhofften mindestens 5000 zahlenden Zuschauer seien nur 3000 gekommen. 600 bis 700 Kinder hätten freien Eintritt gehabt und weitere 1000 Besucher hatten Freikarten – die Helfer von BRK, THW, Wasserwacht, Burgfunken, Anwohner und natürlich die Stadträte. Den 46 784 Euro Einnahmen standen letztlich 73 960 Euro Ausgaben gegenüber. Damit haben sich Mahler und Citymanager Markus Jocher im vorgegebenen Rahmen des Stadtrates bewegt.

Weshalb kamen so wenig Besucher? Das falsche Datum, wie Otto Heckl (CSU) vermutete? Vor fünf Jahren habe man zum gleichen Termin einen guten Erfolg gehabt, entgegnete Mahler. "Wir können es uns nicht erlauben, jedes Mal 27 000 Euro an die Luft zu setzen", baute Heckl einer eventuellen Wiederholung vor.

Der Stadtpressesprecher glaubt das Problem ausgemacht zu haben: "Der landesweite Medienpartner hat uns gefehlt." In Ingolstadt sei zu wenig plakatiert worden, fand hingegen Markus Haninger (CSU). "200 A0-Plakate wurden in Ingolstadt aufgehängt", widersprach Mahler. Von "Geld, das wir letztlich verzockt haben", sprach Theo Walter (Grüne), nahm dafür aber den Gesamtstadtrat in die Verantwortung. Und dass es Werbung pur gewesen sei, wie Markus Jocher behauptete, mochte Walter schon gar nicht sehen. "Wir haben in den vergangenen Jahren bewiesen, dass wir es können. Einmal hat’s halt jetzt nicht geklappt", besänftigte Richard Kuttenreich (SPD). Finanzreferent Rüdiger Vogt lobte "die wunderbare Veranstaltung, die sehr wertvoll für unsere Jugend war". Josef Götzenberger (CSU) sprach Mahler "ein Riesenkompliment aus, wie das aufgezogen war" und Doris Stöckl (CSU) vermittelte: "So ganz aufgeben würde ich es nicht."

Ob es einen Wiederholung geben wird, blieb gestern Abend offen. OB Bernhard Gmehling stärkte seinem Mitarbeiter den Rücken und erinnerte die Stadträte daran, dass sie bei einer Gegenstimme die 70 000 Euro Finanzrahmen beschlossen hätten und nun auch zu ihrer Entscheidung stehen müssten. Das taten sie auch – zumindest im Sitzungssaal.