Eichstätt
FW wollen Trinkwasserbrunnen

Antrag befürwortet – Jährliche Kosten von 2600 Euro

29.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:25 Uhr

Die Verwaltung prüft jetzt, wo in Eichstätt Trinkwasserbrunnen stehen könnten. - Foto: Thinkstock

Eichstätt (smo) Einstimmig hat der Hauptausschuss dem Antrag der Freien Wähler zugestimmt, die Errichtung von Trinkwasserbrunnen im Stadtgebiet weiter zu forcieren. Zuvor hatte Stadtwerkeleiter Wolfgang Brandl ein ausführliches Statement zum Für und Wider solcher Anlagen sowie deren Kosten abgegeben.

Brandl verwies auf mehrere deutsche Städte, in denen solche Trinkwasserbrunnen bereits vorgehalten würden – etwa 15 in Nürnberg, 18 in Augsburg. Er nannte auch eine App, über die mittlerweile alle öffentlichen Trinkwasserbrunnen bundesweit abrufbar seien. Auf dem Markt gebe es verschiedene Hersteller entsprechender Anlagen. „Für den Betrieb eines Trinkwasserbrunnens ist es entscheidend, dass eine Verkeimung vermieden werden muss“, erklärte der Stadtwerke-Chef, der in der Stadtratssitzung im März mit der Prüfung des Vorhabens beauftragt worden war. Bei einem von Brandl gezeigten Beispiel geht der Hersteller bei 200 Betriebstagen von 15 Kubikmeter Spülwasserbedarf bei 35 Kubikmeter Trinkwasserentnahme aus. Daneben müsse man die Anlage ordentlich warten. „Neben den Investitionskosten löst damit der Betrieb eines Trinkwasserbrunnens einen nicht unerheblichen jährlichen Unterhaltsaufwand aus“, so Brandl. In Eichstätt könnte er sich beispielsweise einen Standort an der Touristinformation oder bei der Westfassade des Rathauses vorstellen – oder im Zuge der Neugestaltung des Bahnhofvorplatzes auch dort. Die Investitionskosten bezifferte Brandl auf rund 20 000 Euro, die jährlichen Kosten auf etwa 2600 Euro.

„Das klingt so, dass wir das machen sollten“, sagte Eva Gottstein (FW) zusammenfassend. Gerhard Nieberle (SPD) meinte: „Wir sollten das weiter verfolgen, das erhöht die Attraktivität unserer Innenstadt.“ Und Bürgermeister Max Pfuhler (SPD) ergänzte: „Das ist eine klassische ISEK-Leistung.“ Über Sponsoren und Zuschüsse könnte man solche Brunnen finanzieren. Seine Kollegin Claudia Grund (CSU) meinte: „Wenn wir doch schon die Toiletten (am Domplatz) umgestalten, könnte man doch dort auch entsprechende Entnahmestellen für Trinkwasser einrichten.“

Kämmerer Herbert Rehm warnte die Ausschussmitglieder vor vorschnellen Entscheidungen: „Das ist eine freiwillige Leistung.“ Man sei bei der Prüfung des Haushalts erneut darauf hingewiesen worden, sich verstärkt um die Pflichtausgaben zu kümmern. Letztlich winkte der Hauptausschuss den Antrag aber einstimmig dort.