Laimerstadt
Fußballklubs stehen in den Startlöchern

Ligapokal im Bezirk Niederbayern nimmt Formen an - zusätzliche Chance auf Aufstieg und Klassenerhalt

20.07.2020 | Stand 23.09.2023, 13:01 Uhr
Hans Steiner
Doppelte Chancen auf den Aufstieg für die SG Laimerstadt/Hienheim (in Blau) und die Sportfreunde Essing (in Grün): Die SG als aktueller Tabellenführer der A-Klasse Kelheim und Essing, zum Zeitpunkt der Saisonaussetzung auf Platz vier, können den Sprung in die Kreisklasse in dieser Saison nicht nur über die Liga schaffen, sondern nun auch über den neu eingeführten Ligapokal. −Foto: Waltinger (Archiv)

Laimerstadt/Kelheim - Seit Mittwoch, dem 8. Juli, führten die Lockungen der Bayerischen Staatsregierung bei den Amateurfußballern zu einem großen Schritt in Richtung Spielbetrieb.

 

Training mit Körperkontakt ist wieder gestattet, sofern dies in festen Trainingsgruppen organisiert wird. Weiterhin gilt es, die Hygiene- und Schutzmaßnahmen zu befolgen. Untersagt bleiben allerdings noch Freundschaftsspiele. Fehlt also nur noch Grünes Licht seitens der Regierung für den Spielbetrieb (Freundschafts-, Pokal- und Punktespiele) und die Zulassung der Anhänger zu den Spielen. Werden die letzten beiden Beschränkungen aufgehoben, steht dem Re-Start am 5./6. September nichts mehr im Weg.

Bereits seit gut vierzehn Tagen stellen die jeweiligen Gruppenspielleiter die Weichen für den Re-Start der Punkterunde und den ins Leben gerufenen Ligapokal. "Letzterer wird von den Vereinen sehr gut angenommen", freut sich Pokal-Koordinator Herbert Hasak. Er erwartet dieser Tage eine erste Rückmeldung der Clubs über die Zusammensetzung der Gruppen (Derbys oder gruppenübergreifende Spiele mit neuen Mannschaften), um in naher Zukunft die Auslosung der Gruppen vorzunehmen. Der Ligapokal soll den Vereinen - neben den restlichen Spielen der unterbrochenen Saison 19/20 - einen sicheren und geregelten Spielbetrieb bis zum Relegations-Auftakt im kommenden Frühsommer ermöglichen.

In jedem Fall wollen die Spielleiter aber auf Spiele unter der Woche verzichten, um Überschneidungen mit Arbeitszeiten zu vermeiden. Richard Sedlmaier, Bezirksspielleiter für Niederbayern, zeigt Verständnis für die Sorge der Amateurclubs, an Wochentagen berufsbedingt auf Spieler verzichten zu müssen. Nach einer vernünftigen Vorbereitungszeit soll schließlich Anfang September der Auftakt zur Fortsetzung der Punkt- und Pokalspiele stattfinden.

Landesliga-Pokal: "Aktuell werden die Ligaeinteilungen überarbeitet und den Vereinen zu Beginn dieser Woche zugesandt", sagt TV Aiglsbach-Sportchef Heiner Kaltenecker. Die Gruppen umfassen drei beziehungsweise vier Teams. "Mit Derbys und dem Auftakt am 1./2. sowie 5./6. September ist dann zu rechnen", sickerte mittlerweile durch.

Bezirksliga-Pokal: Die "Köpfe" der vier Staffeln stehen in der Bezirksliga Niederbayern West bereits fest. Die beiden ersten Gruppen werden vom FC Dingolfing und FC Ergolding angeführt. Zu Vierergruppen hinzugelost werden TSV Abensberg, ATSV Kelheim, DJK-SV Altdorf, TSV Ergoldsbach, TSV Langquaid und FC Teisbach. Bei den beiden übrigen Gruppen bilden der SSV Eggenfelden und die TuS Pfarrkirchen die Gruppenköpfe, zu denen die restlichen sechs Mannschaften der Bezirksliga West zugelost werden. Der Start soll hier Anfang September mit dem Ligapokal erfolgen, ehe sich vier Bezirksligaspiele ab 26./27 September anschließen. Für Sonntag, 30. August, sind die beiden Toto-Pokal-Halbfinalspiele zwischen dem TSV Neustadt und dem FC Walkertshofen sowie zwischen der DJK Wittibreut und dem FSV Landau (Isar) aus der aktuell unterbrochenen Saison angesetzt, sofern die Regierung einem Frühstart zustimmt.

Neue Personalien gibt es derweil beim ATSV Kelheim zu vermelden. Mittlerweile stehen dem Bezirksliga-Zwölften mit den Brüdern Dominik Huber (vormals Bad Abbach, Schierling, Donaustauf, SpVgg Weiden) und Leander Huber (SG Siegenburg/Train) sowie den Rückkehrern Matthias Schlauderer und Lukas Schinn vier weitere Akteure zur Verfügung. Coach Tobias Schlauderer sieht dem Auftakt des Ligapokals zuversichtlich entgegen.

Kreisliga-Pokal: Nehmen alle Vereine in den vier Kreisligen Niederbayerns teil, beläuft sich die Zahl auf 54. Aus beiden Kreisen - Ost und West - schafft der Sieger (sofern er nicht auf einem Abstiegs- oder Abstiegsrelegationsplatz liegt) den Sprung in die Bezirksliga und nimmt am Halbfinale 2021 des Totopokals teil.

Setzt sich jedoch ein Team im Ligapokal durch, das im "normalen Spielbetrieb" als Absteiger feststeht, so sichert sich dieser Verein den Klassenerhalt. Für ihn müsste dann aber der drittletzte Verein aus der betreffenden Spielklasse in die Relegation.

In jedem Kreis wird es sieben Vierergruppen geben. Dafür werden jeweils beide Kreisligen miteinander vermischt. Auch hier startet der Ligapokal mit drei Terminen (5./6., 12./13. und 19./20 September). Dem schließen sich ab dem 26./27. September vier Meisterschaftsdurchgänge (17. bis 20. Spieltag) an.

Kreisklassen-Ligapokal: Siebzig Vereine sind hier startberechtigt. Das ergibt sechzehn Vierer- und zwei Dreiergruppen. Bei der Einteilung wird darauf geachtet, dass Mannschaften ohne Reserve als Gruppenköpfe gesetzt werden.

Die Sieger des Halbfinals, soweit sie in der Ligatabelle nicht auf Abstiegs- oder Abstiegsrelegationsplätzen rangieren, steigen in die Kreisliga auf. Der Sieger des Finales nimmt zudem am Halbfinale des Totopokals teil. Setzt sich jedoch eine zweite Mannschaft durch, so geht das Startrecht auf den weiteren Finalisten über.
 

A-Klassen-Ligapokal: In der Meisterschaftsrunde 19/20 beteiligen sich 84 Mannschaften. Nehmen alle teil, kommt es zu 21 Vierergruppen. Auch hier bilden wiederum Vereine ohne Reserve die Gruppenköpfe. Für das Sechzehntelfinale qualifizieren sich 21 Gruppenerste und die besten elf Gruppenzweiten aus den Vierergruppen. Am Ende erhalten die beiden Finalisten und der Gewinner der Partie um Platz drei das Aufstiegsrecht für die Kreisklasse. Ein weiterer Anreiz wartet auf den Sieger, der 2021 im Halbfinale des Totopokals steht. Sollte eine zweite Mannschaft das Rennen machen, geht der Startplatz auch hier an den weiteren Finalisten über.

Sowohl die SG Laimerstadt/Hienheim als auch die Sportfreunden Essing sehen im Ligapokal eine Bereicherung des Spielangebots. Essings Sportchef Christoph Duschl und sein Club stimmen für Typ B, also für gruppenübergreifende Begegnungen. Bei allen weiteren Teams überwog die Meinung, Derbys gegen Nachbarvereine in Form des Ligapokals auszutragen.

DK

 

Hans Steiner