Schrobenhausen (ct) Ein Schrobenhausener Handwerksmeister kämpft mit seinem Team um einen Preis – um den Sanierungspreis des Jahres 2015. Spengler- und Dachdeckermeister Norbert Heinzlmeier (42) hofft, dass er nach der erfolgreichen Bewerbung nun auch gewinnen wird – doch dazu braucht er jede Stimme, die er bekommen kann.
Den Sanierungspreis erhalten Handwerker nämlich nicht deshalb, weil es eine Jury so möchte. Nein, es sind die Menschen überall in der Republik, die mit einem Klick im Internet dabei mithelfen können, dass einer der Preisträger aus Schrobenhausen kommt.
Doch davon später mehr. Norbert Heinzlmeier ist genau wie sein noch immer tatkräftig anfassender Vater Engelbert (76) Spengler und Dachdecker mit ganzer Seele. Er betreibt den Laden also in zweiter Generation. Man kann beiden Männern anhören, dass sie ihren Beruf mit Leidenschaft ausüben. Viele Projekte hat ihr Team bereits gemeistert – darunter die Dächer von Gotteshäusern in Steingriff und Neuburg sowie das Dach der Schrobenhausener Zeitung. Doch die Sanierung des Daches der Kirche in Obergriesbach, die die Heinzlmeiers 2014 abschließen konnten, war etwas Besonderes. „Das war eine wirklich schöne Sache“, erinnert sich Heinzlmeier. Er und sein Team haben teils mehr als hundert Jahre alte Ziegel der sogenannten Biberdeckung vom Dach geholt und ersetzt. Nun erstrahlt das 650 Quadratmeter große Kirchendach wieder im alten Glanz. Unterstützung gab es etwa von Kirchepfleger Alfred Obermeier. Vom Ergebnis waren auch die Heinzlmeiers vollauf begeistert: „Und so habe ich beschlossen, uns damit einfach mal beim Sanierungspreis anzumelden“, sagt Heinzlmeier.
Und siehe da, es hat geklappt. Eine hochkarätige Jury wählte bis Juli in mehreren Kategorien die besten Projekte aus. Im Bereich Steildach kam auch Norbert Heinzlmeier für die Arbeiten an der Obergriesbacher Kirche ins Finale. Das sei für ihn schon ein toller Erfolg. „Doch jetzt möchten wir natürlich auch gewinnen“, sagt er mit selbstbewusster Stimme.
Sonderlich hoch dotiert ist der Preis im Übrigen nicht – ganz im Gegenteil. „Es geht eigentlich nur um die Ehre – und von der haben wir Spengler und Dachdecker jede Menge“, erklärt Heinzlmeier mit einem Lächeln auf den Lippen. Geld kann er also nicht gewinnen, wohl aber die Anerkennung seiner Kollegen überall im Land.
Wer Norbert Heinzlmeier unterstützen will, der muss sich ins Internet einloggen und für ihn stimmen. Unter der Adresse www.sanierungspreis.de/dach/ steildach/shortlist kann jeder dem Schrobenhausener Handwerksmeister helfen, seinen Traum zu verwirklichen. Dort sind auch Fotos zu sehen, die Heinzlmeier mit einem Quadrokopter gemacht hat. Die Abstimmung läuft bis Ende September. „Und dann kommt die Siegerehrung in Köln“, so Heinzlmeier voller Vorfreude.
