Ingolstadt
Fünfeinhalb Stunden Entspannungspolitik

Nach Streit große Aussprache im Ältestenrat

08.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:34 Uhr

Ingolstadt (rh) Nach dem Aufstand der Rathausopposition vor drei Wochen, die der CSU-Rathausspitze "Machtarroganz" vorgeworfen hatte, gab es am Freitagnachmittag viel Gesprächsstoff.

Der stets hinter verschlossenen Türen diskutierende Ältestenrat saß nicht weniger als fünfeinhalb Stunden zusammen, um Entspannungspolitik zu betreiben.

"Ich habe mir die Stimmung unangenehmer vorgestellt", sagte hinterher Bürgermeister Albert Wittmann auf Anfrage. "Der Grundtenor war, dass eigentlich alle an sich arbeiten müssen." Die "ganz harte Linie" würde der Stadt nicht dienen, so Wittmann, "das gilt für beide Seiten". Der Kämmerer betonte auch, dass er sich "einem Gespräch nie verweigert".

Aus dem Kreis der Oppositionsfraktionen fiel die Einschätzung unterschiedlich aus. Einer der Stadträte kam durchaus zu einem ähnlichen Ergebnis wie Wittmann. "Der Begriff der Wertschätzung stand im Mittelpunkt, der fiel sehr oft." Man müsse eben auch bereit sein, eigene Fehler einzusehen. "Es hat wirklich etwas gebracht", lautete sein Fazit.

Ein anderer Teilnehmer reagierte dagegen enttäuscht. "Es ist im Grunde unsäglich." Bei OB Christian Lösel und dem Finanzbürgermeister sei "überhaupt keine Einsicht da", dass sie vielleicht etwas falsch gemacht haben könnten. Dabei gehe es der Opposition doch "nur um eine korrekte Behandlung". Eine Annäherung beider Seiten sei nicht zu erkennen.