Ingolstadt
Fünf Unfalltote in fünf Jahren

Staatsstraße 2214 soll sicherer werden - durch Ausbau und Überführung von Gabelkreisel und Einmündung

09.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:40 Uhr
EIn Holzkreuz zum Gedenken: Auf der Staatsstraße 2214 zwischen Neuburg und Ingolstadt sind bereits einige tödliche Unfälle geschehen. Schon länger wird über einen Umbau diskutiert. Das staatliche Bauamt hat einen Auftrag vom Innenministerium, die Straße auszubauen. Die Pläne sollen Ende des Jahres vorliegen. −Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Der Schock nach dem Unfall, bei dem am Dienstag ein 16-jähriger Motorradfahrer nahe des Gabelkreisels ums Leben kam, sitzt tief. Es ist der fünfte Unfalltote auf der viel befahrenen Straße in fünf Jahren, drei Menschen starben in den letzten anderthalb Jahren. Doch die Straße soll sicherer werden.

Die von Bergheim Richtung Gabelkreisel verlaufende Staatsstraße 2214 ist schon lange ein Thema. Über 12 000 Fahrzeuge sind hier pro Tag unterwegs. Die Zahl, die der Leiter des staatlichen Bauamts, Lutz Mandel, nennt, stammt aus dem Jahr 2010. Eine aktuellere Statistik liegt noch nicht vor. Die Belastung dürfe aber zwischenzeitlich noch weiter zugenommen haben, meint er.

Die tödlichen Unfälle auf dem entsprechenden Abschnitt der Staatsstraße waren an unterschiedlichen Stellen. Die Einmündung nach Buxheim ist laut Franz Bäumler, Sachbearbeiter Verkehr der Polizeiinspektion Ingolstadt, bislang nicht als Unfallschwerpunkt aufgefallen. Für eine so stark befahrene Straße sei die Zahl der Unfälle an dieser Stelle „fast unterdurchschnittlich“. Bei dem tragischen Unfall am Dienstag hatte eine 52-jährige Autofahrerin, die in die Staatsstraße Richtung Gabel einfahren wollte, das aus Richtung Ingolstadt kommende Kleinmotorrad des 16-Jährigen wohl übersehen. Der Jugendliche starb noch an der Unfallstelle, sein 14-jähriger Sozius wurde schwer verletzt. Die Autofahrerin erlitt einen schweren Schock (DK berichtete).

Zuvor hatte die Unfallstatistik der Polizei im Einmündungsbereich der EI 8 aus Buxheim in die Staatsstraße heuer nur zwei leichte Auffahrunfälle verzeichnet. 2016 ereigneten sich hier drei Vorfahrtsunfälle, bei denen vier Menschen leicht verletzt wurden, 2015 wurde bei zwei Karambolagen ein Mensch verletzt. Jeweils ein Unfall wurde 2013 und 2014 registriert – beide ohne Verletzte.

Deutlich mehr passiert auf der Staatsstraße zwischen Dünzlau und Irgertsheim. 2013 starb hier bei einem Überholmanöver ein 45-jähriger Motorradfahrer, 2015 kam infolge eines Frontalzusammenstoßes eine 51-jährige Neuburgerin ums Leben. Gleich zwei Menschen fanden 2016 auf der Straße den Tod: im Februar ein 45-jähriger Eitensheimer, im August eine 19-jährige Autofahrerin aus Neuburg.

Dass die Staatsstraße unter anderem durch einen dreispurigen Ausbau sicherer werden soll, ist bekannt. Doch dies ist nur der eine Teil der geplanten Maßnahmen. Wie Lutz Mandel vom staatlichen Bauamt gestern auf Anfrage unserer Zeitung sagte, sollen künftig sowohl der Gabelkreisel als auch die Einmündung zur EI 8 nach Buxheim über Rampen überführt und höhenfrei ausgebaut werden. Die Verbindung von Friedrichshofen Richtung Neuburg soll durchgehend sein, was die Verkehrssicherheit laut Mandel stark erhöhen wird.

Das staatliche Bauamt hat für den dreispurigen Ausbau der Staatsstraße einen Auftrag vom bayerischen Innenministerium. Der Vorentwurf soll bis Ende des Jahres fertig sein. Die Behörde steht dabei in enger Abstimmung mit dem Bund. Denn laut Bedarfsplan für Bundesfernstraßen soll die B 13 vom Gabelkreisel bis nach Friedrichshofen vierspurig ausgebaut werden. Dass der Ausbau auf drei Streifen der Staatsstraße 2214 derzeit im Ausbauplan für die Staatsstraßen in Bayern nicht enthalten ist, sei kein Hindernis. Entscheidend sei der Auftrag durchs Ministerium. Wenn die Pläne genehmigt sind, folgt das Planfeststellungsverfahren. Mandel schätzt, dass das Baurecht in drei bis fünf Jahren vorliegt.