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Disney plant eigene Streaming-Dienste

US-Konzern will Sportkanal und Unterhaltungsdienst im Netz starten

09.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:40 Uhr

New York (AFP) Disney und Netflix gehen getrennte Wege: Der US-Medienkonzern beendet seine Zusammenarbeit mit dem Streamingdienst und will seine Inhalte künftig selbst über das Internet verkaufen. Wie Disney ankündigte, soll ab Anfang 2018 zunächst das Programm des Disney-Sportsenders ESPN über das Netz zu sehen sein.

Für 2019 ist dann ein weiteres Streamingangebot für Filme und Serien der Studios Disney und Pixar geplant.

Disney will ab 2019 keine seiner Neuerscheinungen mehr bei Netflix anbieten. Der Unterhaltungsriese sprach in einer Mitteilung von einem "strategischen Kurswechsel" und einer neuen Wachstumsstrategie für die Verbreitung seiner Inhalte. Die Medienlandschaft entwickle sich zunehmend in Richtung einer direkten Beziehung zwischen Produzenten und Konsumenten und darauf wolle Disney reagieren, erklärte Konzernchef Robert Iger.

In den USA und außerhalb des Landes geht der Trend dahin, dass Verbraucher sich von den Kabelsendern abwenden und vermehrt Filme und Serien über Streaming-Dienste wie Netflix und Amazon gucken. Diese werben zunehmend mit Eigenproduktionen um Kunden. Auf dem neuen Online-Sportsender ESPN sollen nun jährlich rund 10 000 Veranstaltungen ausgestrahlt werden, wie Disney ankündigte, darunter etwa Baseball, Hockey und Tennis. Auf dem zweiten Streamingkanal sollen Verbraucher unter anderem Disney- und Pixar-Filme zu sehen bekommen sowie Inhalte der Sender Disney Channel, Disney Junior und Disney XD. Der Unterhaltungskonzern erhöht vor diesem Hintergrund seinen Anteil an dem Technologie-Anbieter Bamtech von 33 auf 75 Prozent. Disney nimmt nach eigenen Angaben 1,6 Milliarden Dollar (knapp 1,4 Milliarden Euro) dafür in die Hand.

Disney vermeldete zudem am Dienstag seine Geschäftszahlen und musste nach eigenen Angaben im zu Ende gegangenen Quartal einen Gewinnrückgang von neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen. Der Umsatz blieb mit 14,2 Milliarden Dollar nahezu unverändert.