Fünf Kilometer Kabel für perfektes Bild

27.08.2009 | Stand 03.12.2020, 4:42 Uhr

Ein eigener Regieraum ist ebenfalls unter dem Hallendach entstanden.

Ingolstadt (DK) Sechs Jahre nach dem Einzug in die Saturn-Arena ist einer der größten Wünsche des ERC Ingolstadt nun erfüllt: Der Videowürfel wird bis heute fertig installiert sein und unter dem Hallendach thronen. Für den Eishockeyklub und vor allem die Zuschauer bricht ein neues Zeitalter an.

Seine große Premiere soll das Hightech-Teil mit acht Millimetern Pixelabstand beim ersten Saisonspiel gegen Düsseldorf heute in einer Woche erleben. Im Grunde sind es vier Videowände mit jeweils 8,3 Quadratmetern Fläche. "Acht Millimeter ist in dieser Halle ein sehr guter Abstand für die Zuschauer", sagt Helmut Gundermann, dessen Firma seit zwei Wochen für den Aufbau sorgt. Das Unternehmen aus der Nähe von Heidelberg hat schon die Videowand in Davos installiert, wo der ERC im Dezember 2008 beim Spengler-Cup mitspielte. "Dort ist es der selbe Pixelabstand", sagt Gundermann. Er verspricht den Pantherfans beste Bildqualität.
 
 
Für den Würfel hat der ERC extra ein Stadion-TV gegründet. Die Zuschauer in der Halle dürfen sich auf einen mit Hilfe des Würfels neu gestalteten Einlauf der Mannschaft und viele Information rund um die Partie freuen. Bereits am kommenden Sonntag beim Freundschaftsspiel gegen Kassel wird der Würfel erstmals zu Testzwecken eingesetzt. Gezeigt werden dieses Mal nur die Live-Spielszenen, die ab sofort in jeder Partie übertragen und von den insgesamt sieben Kameras in der Halle eingefangen werden – vier sind fest installiert (die beiden bestehenden Torraumkameras an der Hallendecke und zwei Hintertorkameras), die drei anderen bedienen Kameraleute.
 
Mit Saisonstart wird der Würfel rund eine Stunde vor dem Eröffnungsbully auf Sendung gehen. Der ERC hat extra Imagefilme drehen lassen und setzt zudem den neuen Hallensprecher Johannes Langer entsprechend in Szene. Die eine Stunde Einstimmung auf die Partie ist aber nicht das letzte Wort. "So ist das in den ersten Spielen. Wir wollen dann noch ein paar Bausteine im Stadion-TV drauflegen", erklärt ERC-Marketingmanager Rudi Hofweber. Letztlich sollen es einmal 90 Minuten Vorlauf werden.
 
Für den Eishockeyverein ist der Würfel eine immense Investition: Eine halbe Million Euro schießt die Stadtwerke Freizeitanlagen GmbH, der die Saturn-Arena gehört, für die Videowände vor. Der ERC zahlt sie ab, indem er jährlich 4,5 Prozent der Investitionssumme an Miete entrichtet. Außerdem gibt er elf Prozent der Einnahmen aus mehr verkauften Tickets weiter. Oberstes Ziel ist ja: Die Videoanlage soll dazu beitragen, dass wieder mehr Leute zum Eishockey gehen.
 
Auf 350.000 Euro kommen zudem der Regieraum und die restliche Technik, um den Würfel mit Bildern zu füttern. "Was aber jetzt schon an Sponsorenbuchungen für den Würfel zusammengekommen ist, lässt uns relativ ruhig schlafen", sagt Hofweber. 

Mehr als fünf Kilometer Kabel hat die Firma "gepixelt" aus Ingolstadt verlegt, um alles zum Laufen zu bringen. Vier Angestellte werden während der Spiele den Regieraum besetzen. Wie der Verein fiebern auch sie dem Saisonstart entgegen.