Ilmmünster
Führungswechsel - nach über 50 Jahren

Peter Kammerer löst bei den Tischtennisfreunden Ilmmünster Werner Ostermeier als Vorsitzender ab

02.10.2020 | Stand 02.12.2020, 10:26 Uhr
Die neu gewählte Führungsriege der Tischtennisfreunde Ilmmünster setzt sich zusammen aus Schriftführer Joachim Kelz (von links), Zweitem Vorsitzenden Peter Sackl, Sportwart Peter Recklau, dem neuen Vorsitzenden Peter Kammerer, Kassier Helmut Kappelmeier und Jugendwartin Roswitha Wünsche. −Foto: Kohlhuber

Ilmmünster - Der Begriff Ära ist fast zu wenig für das, was bei den Tischtennisfreunden Ilmmünster jetzt zu Ende gegangen ist.

Werner Ostermeier hat seinen Posten als Vorsitzender des Vereins abgegeben und dies nach einer Amtszeit von über 50 Jahren. Zum Nachfolger des 78-Jährigen wurde in der Jahreshauptversammlung Peter Kammerer gewählt. Dessen erste Amtshandlung: die Ernennung Ostermeiers zum Ehrenvorsitzenden nach einem entsprechenden einstimmigen Votum der Mitglieder.

Ausgerechnet sein letztes Jahr als Vorsitzender war das wohl ungewöhnlichste in Werner Ostermeiers rekordverdächtiger Amtszeit, und der Grund war Corona. So wurde die Saison Mitte März vorzeitig abgebrochen, wobei alle fünf Mannschaften zu diesem Zeitpunkt den Klassenerhalt schon in der Tasche hatten. Die erste Mannschaft, in der Bezirksliga auf Rang drei liegend, hätte sogar noch eine kleine Chance auf den Aufstieg gehabt.

Aber auch in der kürzlich gestarteten neuen Saison diktiert das Virus die Abläufe. So gelten für das Training und den Ligenbetrieb strenge Hygieneauflagen, und in den Punktspielen wird zur Abstandswahrung auf die sonst üblichen Doppel verzichtet. Coronabedingt haben sich zudem einige Aktive zumindest vorübergehend von ihrem Sport zurückgezogen, "so dass wir uns dazu entschieden haben, zur neuen Saison die 5. Mannschaft abzumelden", bilanzierte Ostermeier in seinem letzten Rechenschaftsbericht.

Positives konnte Jugendleiterin Roswitha Wünsche aus ihrem Bereich vermelden. Man habe zur zurückliegenden Saison mal wieder eine Jugendmannschaft zum Spielbetrieb anmelden können, und die jungen Akteure hätten sich dabei wacker geschlagen. "Und es konnten zur neuen Saison alle bei der Stange gehalten werden", freute sich die Jugendwartin.

Dass sich im zurückliegenden Vereinsjahr die Einnahmen und die Ausgaben in etwa die Waage hielten, berichtete Helmut Kappelmeier in seiner Funktion als Kassier. Und er konnte bilanzieren, dass der Verein finanziell weiterhin auf gesunden Beinen steht. Als Kassenprüfer bescheinigten ihm Josef Diemer und Reinhard Breitsameter eine vorbildliche Kassenführung, so dass der Entlastung des Führungsteams nichts im Wege stand. Mit den anschließenden Neuwahlen ging bei den Tischtennisfreunden die "Ära Ostermeier" dann offiziell zu Ende. Vorher nutzte der scheidende Vorsitzende aber die Gelegenheit, sich bei allen zu bedanken, die ihm in den zurückliegenden fünf Jahrzehnten in der Vereinsarbeit zur Seite standen. An erster Stelle nannte er hierbei die Jugendwartin Roswitha Wünsche, die "eine Unmenge an Zeit" in ihr Ehrenamt investiere.

Die Wahlen selbst gingen dann absolut reibungslos über die Bühne, bei keinem der Wahlgänge gab es eine Gegenstimme. Zum neuen Vorsitzenden wurde auf Ostermeiers Vorschlag Peter Kammerer gewählt. Der 66-Jährige, der vor etlichen Jahren auch schon mal den Tennisclub Pfaffenhofen geleitet hatte, ist bei den Tischtennisfreunden seit vielen Jahren Mannschaftsführer der 2. Mannschaft. Als frisch gebackener Ruheständler, so meinte der emeritierte Professor augenzwinkernd, habe er für sein neues Amt "ein paar Zeitkontingente übrig". Er freue sich darauf, jetzt an der Spitzes eines "kleinen, aber feinen Vereins" stehen zu dürfen. Dem neuen Vorsitzenden zur Seite stehen wie bisher Peter Sackl als 2. Vorsitzender, Helmut Kappelmeier als Kassier und Roswitha Wünsche als Jugendwartin. Neu im Führungsteam der TTF sind Peter Recklau als Sportwart und Joachim Kelz als Schriftführer.

In seinem Ausblick wies der neue Vereinschef darauf hin, dass ihm die Jugendarbeit besonders am Herzen liege. Der Nachwuchs habe aber nur dann dauerhaft Spaß am Tischtennis, wenn er sportlich gefördert werde, erklärte Kammerer. Beim entsprechenden Training werde er deshalb auch die Spieler aus dem Erwachsenenbereich stärker in die Pflicht nehmen, so die Ankündigung des neuen Vorsitzenden.

Dessen erste Amtshandlung freilich eine ganz andere war: Er konnte Werner Ostermeier die Ernennung zum Ehrenvorsitzenden mitteilen. Die Verdienste, die sich Ostermeier in den fünf Jahrzehnten um die Tischtennisfreunde erworben habe, seien "phänomenal", erklärte der neue Vereinschef, und ins selbe Horn stieß auch der bei der Versammlung anwesende langjährige Bezirksvorsitzende und Ehrenratsvorsitzende des Bayerischen Tischtennisverbandes, Manfred Geier.

kog