Pfaffenhofen - Wie wichtig das Thema Demenz angesichts von 1,6 Millionen Erkrankten in Deutschland geworden ist, zeigt die Nationale Demenzstrategie, die am 1. Juli von der Bundesregierung verabschiedet wurde.
Jüngst fand nun die Woche der Demenz samt Welt-Alzheimertag statt, die Nationale Demenzstrategie wurde dabei am 23. September von den Bundesministern Jens Spahn (Gesundheit), Franziska Giffey (Familie und Anja Karliczek (Forschung) zur Umsetzung freigegeben.
Ein guter Anlass, sich einmal die Frage zu stellen: Was macht eigentlich die Alzheimer-Gesellschaft im Landkreis? Gerade in den letzten Wochen hatten die überwiegend ehrenamtlichen Mitarbeiter zur Vorbereitung dieses Gedenktages viel zu tun.
Da Corona bedingt ab März 2020 etliche Veranstaltungen wie Vorträge oder Samstagscafés für Angehörige und Demenzkranke ausfallen mussten, sollte wenigstens in der Woche der Demenz auf die Situation von Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen aufmerksam gemacht werden: Sie sollen merken, dass sie auch in der Pandemie nicht vergessen sind, wie der Verein mitteilt.
So luden am Samstag, 19. September, um 14 Uhr Pfarrer Jürgen Arlt und Pfarrer Albert Miorin zu einem ökumenischen Gottesdienst in die Kreuzkirche ein, wo - unter Einhaltung der gebotenen Hygieneregeln - mit Gebeten und Liedern "ein bisschen Normalität" für die 21 Besucher gefühlt werden konnte.
Am Samstagvormittag, 19. September konnten sich Angehörige in einem Demenz-Erste-Hilfe-Kurs im Sozialbürgerhaus Informationen über die Krankheit, die Auswirkungen auf das Verhalten der Betroffenen und über den Umgang mit Demenzkranken informieren. Das Hygienekonzept dort ermöglichte eine Teilnahme von neun Personen, die sich sehr interessiert auch mit eigenen Erfahrungen eingebracht haben.
Am Mittwoch, 23. September, wurde für 79 geladene Mitglieder, Seniorenbeauftragte und andere Interessierte im Kino der bewegende Film "Romy's Salon" gezeigt, unter Beachtung der Abstände und Hygieneregeln daher auf zwei Kinosäle verteilt.
Als Selbsthilfeeinrichtung bietet die Alzheimer-Gesellschaft auch Gesprächskreise für Angehörige von Demenzkranken an. Mehrere Monate mussten diese ausfallen und mit einer digitalen Gesprächsmöglichkeit per E-Mail ersetzt werden. Jetzt gibt es wieder Präsenzveranstaltungen. Der rege Austausch der Angehörigen über ihre Erfahrungen mit der Krankheit bedeutet immer Entlastung und Hilfe, weil man über seine Sorgen im verständnisvollen Kreis sprechen kann.
Das ganze Jahr über bietet die Alzheimer-Gesellschaft auch Beratungen an, die wegen der Pandemie einige Zeit nur telefonisch möglich waren, jetzt aber wieder jeden Donnerstag nach Anmeldung von 10 bis 12 Uhr oder nach Vereinbarung im Büro stattfinden.
Weitere Informationen gibt es auch im Internet unter www. demenz-netz. paf. de über das Demenz Netz der Alzheimer-Gesellschaft. Auf der Homepage der Alzheimer-Gesellschaft (www. alzheimer-pfaffenhofen. de) stehen außerdem alle wichtigen Termine. Im kommenden Frühjahr wird wieder ein Kurs für die belasteten Angehörigen von Demenzkranken beginnen.
PK
