Dollnstein
Frust bei der Bürgergenossenschaft

Energie: "Reden endlich Taten folgen lassen"

15.06.2012 | Stand 03.12.2020, 1:23 Uhr

Dollnstein (EK) Im Mittelpunkt der ersten Generalversammlung der im Jahr 2011 gegründeten Bürgergenossenschaft Neue Energie Dollnstein eG standen die Berichte von Aufsichtsrat und Vorstand, der Jahresabschluss sowie die zukünftigen Planungen.

Der Genossenschaft gehören derzeit 44 Mitglieder an, so Vorstandvorsitzender Anton Risch. Von Anfang an wurde das Hauptziel – Errichtung und Betrieb einer Windenergieanlage in der Region – intensiv verfolgt. Das Interesse der Bürgerinnen und Bürger, die Energiewende aktiv mitzugestalten sei nach wie vor sehr groß, führte Risch weiter aus. „Doch beim Bestreben, einen Standort für die geplante Windenergieanlage zu finden, wurden auch wir schnell vom politischen Bürokratismus eingeholt.“ Auch ein Jahr nach dem Beschluss zur Energiewende bestünden die Schlagzeilen „immer noch aus Gipfeltreffen, Arbeitskreisen und Absichtserklärungen“. Dies habe den Vorstand dazu veranlasst, an verschiedene politische Entscheidungsträger und Organisationen heranzutreten. Aber auch diese Gespräche hätten keine Veränderung bewirkt.

„Der Weg hin zu einem beplanbaren Standort für eine Windenergieanlage ist mehr mit bürokratischen Hindernissen, Zuständigkeitsgerangel oder reinen Lippenbekenntnissen gepflastert als mit Unterstützern, Antreibern und Machern“, kritisierte Risch. Nach wie vor bereite die Freigabe des bevorzugten Standorts im Grenzgebiet der drei Gemeinden Adelschlag, Wellheim und Dollnstein Schwierigkeiten, was einen Planungsstart nicht zulasse. Für das Landschaftsschutzgebiet Naturpark Altmühltal liege immer noch kein Zonierungskonzept vor, „obwohl dies für Ende April versprochen wurde“.

Gleichzeitig, so Risch weiter, habe die Genossenschaft konkrete Gespräche mit Projektierungsbüros aufgenommen, um mit ihnen gemeinsam das Ziel zu verwirklichen. Bei mehreren anderen Projekten im Bereich der erneuerbaren Energie, insbesondere bei Photovoltaikanlagen, „kamen wir im vergangenen Jahr nicht zum Zuge“. Als indirekter Erfolg sei zu werten, „dass aufgrund unserer Aktivität circa zehn bis 15 PV-Anlagen durch die Dacheigentümer selbst errichtet wurden“.

In seinem Bericht ging Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Kerner kurz auf die gemeinsamen Sitzungen von Aufsichtsrat und Vorstand ein.

Abschließend konnte Vorstandsvorsitzender Anton Risch noch darüber informieren, dass die Genossenschaft kurz vor dem Abschluss ihres ersten größeren Projekts stehe. Von den Mitgliedern wurde angeregt, die Kräfte im Landkreis zu bündeln und dadurch noch mehr Druck auf die politischen Entscheidungsträger auszuüben, „dem vielen Reden über die Energiewende endlich auch Taten folgen zu lassen“.

Informationen zur Genossenschaft und zu den geplanten Projekten erhalten Interessierte bei Anton Risch unter Telefon (0 84 22) 98 88 82 oder per E-Mail: anton.risch@t-online.de.