Schrobenhausen
Frühjahrsputz mit Dampfstrahler

Im Schrobenhausener Freibad wird die neue Badesaison vorbereitet – Eröffnung zu Pfingsten geplant

06.04.2015 | Stand 02.12.2020, 21:27 Uhr

Mit Hochdruck werden die Edelstahlbecken des Schrobenhausener Freibades gereinigt. Damit die riesigen Wannen - wie das Nichtschwimmerbecken - wieder richtig glänzen, brauchen Monika Bialas und die anderen Mitarbeiter im Freibad etwa sieben Arbeitstage - pro Becken - Fotos: kx

Schrobenhausen (SZ) Es herrscht bereits Hochbetrieb im Schrobenhausener Freibad. Und das, obwohl das Bad an der Schleifmühle erst Pfingsten eröffnet wird. Bis dahin haben Freibadchefin Marion Matschi und ihre Leute noch viel zu tun: Frühjahrsputz ist angesagt.

Drei Enten fühlen sich sichtlich wohl im großen Schwimmerbecken des Schrobenhausener Freibades. Das Wasser sieht dreckig grün aus, neben den Enten schwimmen Blätter, Äste und ein paar Frösche darin herum. „Das Wasser haben wir über den Winter in dem Edelstahlbecken gelassen, damit das Grundwasser die Wanne nicht von unten anhebt“, erklärt Marion Matschi. Lästige beule in dem teuren Wasserbehälter wären die Folge. Das will sie vermeiden. Gleiches gilt übrigens auch für das Sprungsbecken nebenan.

Lediglich im Nichtschwimmerbecken glitzert das Edelstahlbecken im Licht der gelegentlich durch den wolkenverhangenen Himmel lugende Sonne. Monika Bialas und Heinrich Wolf sind mit den Dampfstrahlreinigern am Werke. Bialas braust die Becken ab, in denen im Sommer wieder Kinder und Jugendliche ausgelassen herumtollen sollen. Ralf macht die Ablaufrinnen frei von Unrat und Herbstlaub. An den Beckenrändern liegen überall die abmontierten Gitter der Ablaufrinnen. Alleine für die Reinigung des Nichtschwimmerbeckens samt Attraktionen wie Whirlpool und Rutschen hat Matschi sieben Arbeitstage – also rund eineinhalb Wochen – veranschlagt.

Beim derzeit herrschenden wechselhaften Wetter ziehen sich die Arbeiten im Freien ein wenig in die Länge. Doch auch hinter den Kulissen des Bades gibt es genug zu tun. Die komplette Wassertechnik muss wieder zusammengeschraubt werden. Im Winter war sie demontiert worden – Frostgefahr. Auch die Filteranlagen müssen wieder gereinigt werden, bevor sie wieder angefahren werden.

Ganz nebenbei schauen fast jeden Tag Handwerker vorbei. Abgeplatzte Kacheln und Fließen müssen befestigt werden. Lieferanten bringen neue Sonnenliegen vorbei. Spezialisten werden die Chlorgasanlage auf Vordermann bringen und mit dem bakterientötenden Gas versehen. Und dann sind da noch die Monteure, die im Freibad eine neue Uhr installieren.

Die alte Digitaluhr hat ausgedient. „Die ist absolut dahin“, sagt Matschi. Die Anzeige funktioniere nicht mehr richtig. In der neuen Saison wird eine neue Uhr an der Stelle stehen. „Die ist von drei Seiten einsehbar“, sagt Matschi. In der neuen Freibadsaison werden die Gäste darauf auch lediglich die Uhrzeit ablesen können. „Die aktuelle Wassertemperatur schreiben wir dann auf eine Tafel“, so Matschi.

Je näher der Eröffnungstermin für das Freibad rückt, umso enger wird der Zeitplan. Sobald alle Becken gereinigt sind und das Wasser eingelassen ist, müssen Wasserproben genommen werden. Der Legionellentest für die Duschen braucht rund zwei Wochen im Labor, weiß Matschi aus ihrer langjährigen Erfahrung. Die Ergebnisse für die Proben aus den Schwimmbecken dauern nicht so lange. In drei bis vier Tagen liegen die Ergebnisse in Schrobenhausen vor. Aber wehe, wenn nur eine Ente ins frische Wasser macht. „Nur ein Colibakterium reicht aus, um alle Pläne durcheinander zu schmeißen“, erklärt Matschi. Filteranlagen und dann das Wasser nochmals komplett reinigen, wieder Wasserproben nehmen und untersuchen lassen – da kann schon mal Stress aufkommen.

Matschi und ihre Mannschaft planen die Eröffnung der neuen Freiluftbadesaison für Mitte Mai. Genau genommen für Samstag, 23. Mai. An dem Tag will auch Johannes Vollnhals, Leiter der Landkreisbetriebe Neuburg-Schrobenhausen, das Kreishallenbad schließen.

Matschi und ihr Chef, Hauptamtsleiter Herbert Beck, hoffen auf ein Jahr mit vielen Besuchern. Im vergangenen Jahr gingen die Zahlen der Badegäste wegen des schlechten Wetters von rund 97 000 (2013) auf etwas über 62 000 zurück. Der Kostendeckungsgrad des Bades sie aber trotzdem gestiegen, so Beck. Das Defizit pro Badegast betrug im vergangenen Jahr ohne kalkulatorische Kosten 3,95 Euro pro Badbesucher. Beck: „Das ist der Betrag, den wir drauflegen.“ „2014 war unser schlechtestes Jahr“, sagt Matschi und hofft für die neue Saison, „dass wir die Marke 80 000 knacken werden“. Die ersten drei Badegäste hat Matschi ja schon: Die kleine Entenfamilie, die im Schwimmerbecken ihre Runden dreht . . .