Frühe Förderung und Erziehung zu Werten

16.01.2007 | Stand 03.12.2020, 7:08 Uhr

Geisenfeld (zur) Einer Einladung des örtlichen CSU-Ortsverbandes zum Neujahrsempfang folgend, stellte Staatsminister Siegfried Schneider am Montagabend die wesentlichen Pfeiler seiner Bildungspolitik vor.

Dem Vortrag des Ministers vorausgegangen war dessen offizielle Begrüßung durch Bürgermeister Josef Alter im Sitzungssaal des Rathauses, wo Schneider sich in das Goldene Buch der Stadt eintrug. Alter, der den Besuch als "hohe Ehre" wertete, stellte die Gemeinde als Unterzentrum mit hoher Wohnqualität sowie einem breiten Netz sozialer Einrichtungen und Schulen vor.

CSU Ortsvorsitzende Gabriele Bachhuber hieß neben dem Ehrengast auch MdL Erika Görlitz, Landrat Rudi Engelhard, dessen Stellvertreter Erich Deml, Bürgermeister Karl Huber aus Ernsgaden sowie eine Vielzahl geladener Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Kirche, von Schulen und Vereinen willkommen. Die Stadträtin betonte die Wichtigkeit der intensiven Zusammenarbeit zwischen diesen Gruppen im Sinne einer optimalen Ausbildung und Förderung der Heranwachsenden. Als Musterbeispiel hierfür führte sie die Stadtkapelle an, deren Dirigent Joachim Maßow mit einem kleinen Ensemble für die musikalische Umrahmung des Abends sorgte.

"Der Erfolg in der Ausbildung ruht auf vielen Schultern", pflichtete Schneider der Schulleiterin bei. Es zeige sich immer wieder, dass Bayern dank eines ausgeprägt starken sozialen Netzwerkes eines der Bundesländer mit dem geringsten Gewaltproblem an Schulen sei.

Anschließend ging der Staatsminister in einer programmatischen Rede im Geisenfelder Hof vor etwa 90 Zuhörern auf die Eckpunkte der von ihm vertretenen Bildungspolitik ein. Im Sinne einer "konsequenten Fortsetzung der Politik, die mit dem Namen Edmund Stoiber verbunden ist", müsse der Staat die schützende Hand über Kinder halten. Die mittlerweile verpflichtenden Routineuntersuchungen für Kinder und das Verbot von Killerspielen seien hier ein wichtiger Schritt. Weitere wegweisende Beschlüsse habe man in der CSU Klausurtagung gefasst: rhythmisierte Ganztagsschulen wo dies beantragt wird, ein 13. Schuljahr für die Fachoberschulen sowie die Einrichtung von 38000 zusätzlichen Studienplätzen, um den doppelten Abiturientenjahrgang aus G8/G9 abzufangen. Maßgeblich seien für ihn drei Leitlinien: die individuelle und frühzeitige Förderung, die Garantie eines "Anschlusses nach dem Abschluss" (um Weiterbildungschancen bestens zu nutzen) sowie die Erziehung zu Werten. W ohnortnahe Schulen sollten nach dem Motto "kurze Beine brauchen kurze Wege", wo irgend möglich, erhalten bleiben.

Wer ein Bildungssystem nach der Zahl der Übertritte auf das Gymnasium werte, liege falsch, so Schneider weiter. 43 Prozent der Studienanfänger in Bayern kämen auf anderen Wegen zum Ziel. Ein Grund mehr, die Hauptschule weiterhin zu fördern, durch flexible Problemlösungsstrategien in der Eigenverantwortung der Schulen vor Ort. Dem Mangel an Arbeitsplätzen für gering Qualifizierte, den ein Vater aus dem Publikum anprangerte, könne man durch die Ansiedlung von Logistikzentren entgegen wirken, erklärte Landrat Rudi Engelhard die Strategie im Landkreis. MdL Erika Görlitz umriss abschließend die Initiativen des Landkreises zur Integration mittels Familienbildung und in der Förderung der dualen Ausbildung. Bachhuber schloss sich in ihren Dankesworten dem Wunsche einer Stärkung der Hauptschule "als weiterführender Bildungseinrichtung" an.