Walting
Früchte der Zusammenarbeit

Marcel Huber schaute sich an der Waltinger "Umweltschule" um: "Biodiversität zu vermitteln, ist schwer"

12.06.2013 | Stand 03.12.2020, 0:02 Uhr

Aufmerksam hörte Minister Marcel Huber den Waltinger Schulkindern zu, als sie ihm zusammen mit Schulleiterin Tanja Schorer-Dremel ihren Naschgarten vor dem Schulhaus erklärten. - Foto: smo

Walting (smo) Bevor Marcel Huber am Dienstagabend in der Klinik zum Gespräch eintraf, war er als Umweltminister noch in Walting unterwegs. Huber hatte die dortige Schule Ende letzten Jahres als „Umweltschule“ ausgezeichnet. Jetzt informierte sich der Politiker an Ort und Stelle, warum Walting – neben 97 anderen Schulen aus Ober- und Niederbayern, Schwaben und der Oberpfalz – diesen Titel bekommen hat.

Schulleiterin Tanja Schorer-Dremel und die in diesem Schuljahr erstmals angebotene Umwelt-AG hatten für den Minister eine kleine Präsentation vorbereitet. Eigentlich sollte alles auf einer Wiese Richtung Brunnmühle stattfinden. Weil Huber allerdings ein Hexenschuss plagte und das Wetter außerdem nicht sonderlich einladend aussah, wurde das Ganze recht schnell in den Computerraum der Schule verlegt.

Eine wichtige Rolle bei dem Projekt „Umweltschule“ spielt auch das Naturschutzgroßprojekt Altmühlleiten. Dessen Leiter Peter Loreth erläuterte kurz die enge Zusammenarbeit mit der Schule. „Es ist notwendig, die Kulturlandschaft, die wir hier haben, zu erhalten.“ Da biete es sich an, schon die Kinder mit einzubinden. „Ich sehe die Schule hier als Multiplikator.“ Schorer-Dremel verwies auf die Früchte der Zusammenarbeit. „Wir haben gemerkt, das macht Spaß.“ Das liege auch und vor allem am „Miteinander“. Viele Kräfte würden zusammenhelfen, dass alles so funktioniere und man die verschiedenen Projektebenen gut vernetzen könne.

Aktuell hätten die Schüler auf einer Ackerfläche zwischen Walting und Brunnmühle eine Wiese angelegt, den Lebensraum genauer kennengelernt und entdeckt, welche seltenen Pflanzen und Tiere sich in einem natürlichen Lebensraum ansiedeln würden. Schorer-Dremel unterstrich auch die Leidenschaft, mit der sie und ihre Lehrkräfte an dem Projekt arbeiten. „Es ist uns allen, auch den Schülern, sehr wichtig.“ Erst kürzlich habe man im Verkehrserziehungsunterricht das Kapitel mit dem Umweltschutz auslassen wollen. Da hätten die Schüler eingewendet: „Wir sind Umweltschule, da geht das nicht.“

Von alledem zeigte sich Umweltminister Marcel Huber beeindruckt. „Hier passiert vieles, was mir wichtig ist“, sagte er nach der rund halbstündigen Präsentation. Umweltbildung sei eine wichtige Aufgabe. „Biodiversität zu vermitteln, ist schwer, aber notwendig“, so Huber. Es sei ihm ein „ernstes Anliegen“, das Projekt voranzubringen. Dass es bei der Waltinger Schulfamilie – die übrigens fast komplett mit Schul-T-Shirts anrückte – so funktioniere, das sei „klasse“, sagte der Minister, bevor er von einem von den Kindern selbst gebackenen Brot und selbst gemosteten Apfelsaft kosten durfte. Den Kindern gab er mit auf den Weg: „Merkt’s euch das alles, damit die Welt, wenn ihr groß seid, immer noch so aussieht wie jetzt.“