Kösching
Friedhofsgebühren steigen kräftig

Köschinger Marktrat beschließt satte Erhöhung ab Oktober Kindergarten Schlehenstein wird umgebaut

28.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:43 Uhr

Der Köschinger Friedhof ist voriges Jahr erweitert worden. Im Oktober steigen nun die Grabnutzungsgebühren. Das hat der Marktrat am Donnerstag beschlossen. - Foto: Eberl

Kösching (DK) Die Bürger des Marktes Kösching müssen ab Oktober für die Gräber ihrer Angehörigen tiefer in die Tasche greifen: Der Marktrat hat am Donnerstagabend beschlossen, die Friedhofsgebühren kräftig zu erhöhen.

So sind für ein Einzelgrab künftig 35 statt bislang 20 Euro im Jahr zu zahlen. Und ein Familiengrab mit vier Särgen kostet bald 70 Euro (bisher 40). Die Erhöhung begründete Geschäftsleitender Beamter Heinrich Kürzinger in der Gemeinderatssitzung damit, dass "die Friedhofskosten gestiegen sind". Dadurch habe der Markt Kösching in den vergangenen vier Jahren ein Defizit von rund 200 000 Euro gemacht. Nur durch eine deutliche Steigerung der Gebühren könnten die Kosten gedeckt werden.

Bei einer Überprüfung hat der Bayerische Kommunale Prüfungsverband laut Kürzinger noch höhere Gebühren als jetzt beschlossen vorgeschlagen. So müssten die jährlichen Kosten für ein Einfachgrab auf 41 Euro angehoben werden, für ein Familiengrab (mit vier Grabstellen) auf 82 Euro. "Grund für die Neukalkulation war die Erweiterung des Köschinger Friedhofes im vorigen Jahr um rund 3500 Quadratmeter", teilte Kürzinger mit.

Auf Anregung von UW-Fraktionssprecher Jörg Semmler wurden die Grabnutzungsgebühren nicht so stark angehoben als vorgesehen. So kostet ein Urnengrab ab Oktober 29 Euro (bislang 16 Euro) und eine Nische in der Urnenwand 51 Euro (50). Für die Benutzung der Aussegnungshalle zur Trauerfeier sind künftig 303 Euro hinzulegen und für die Benutzung der Leichenhalle (Aufbahrung) je angefangenen Tag 69 Euro.

Geschäftsleiter Heinrich Kürzinger betonte, dass der Markt Kösching mit seinen neuen Friedhofsgebühren auf dem Niveau anderer Gemeinden in der Region liege. "Bei uns gibt es keine Ausreißer." Kösching verlangt künftig 35 Euro für ein Einzelgrab, die Gemeinde Lenting 30 Euro, Wettstetten dagegen 55 Euro.

Andreas Schieferbein und Stephan Nunner (beide CSU) machten darauf aufmerksam, dass die Gebühren kostendeckend sein müssten. Zudem betonte Schieferbein: "Wir haben einen viel zu teuren Friedhof gebaut." Mit zwölf zu neun Stimmen wurde die Erhöhung beschlossen.

Einstimmig abgesegnet hat der Marktrat dagegen den rund 250 000 Euro teuren Umbau des Köschinger Kindergartens Schlehenstein. Bürgermeisterin Andrea Ernhofer führte aus: "Bei einer Begutachtung der Räume mit Vertretern des Eichstätter Jugendamts wurde festgestellt, dass die Personalküche als Mittagsessensraum für die Kinder genutzt wird." Das dürfe aus hygienischen Gründen nicht mehr sein. Die Erweiterung des Gebäudes um einen Speiseraum für die Buben und Mädchen werde deshalb dringend empfohlen. Außerdem soll im neuen Anbau nach dem Willen des Marktrats ein Personalraum untergebracht werden.

Der stellvertretende CSU-Fraktionsvorsitzende Matthias Seer lobte die Maßnahme am Kindergarten: "Kinder und Beschäftigte bekommen mehr Platz." Jetzt kann die Entwurfsplanung in Auftrag gegeben werden.