Freier Handel

EU und Kanada öffnen ihre Märkte

18.10.2013 | Stand 02.12.2020, 23:32 Uhr

Brüssel (AFP) Nach mehr als vierjährigen Verhandlungen haben sich die EU und Kanada auf den Abschluss eines Freihandelsabkommens geeinigt. „Wir haben heute den Durchbruch in den Verhandlungen über ein umfassendes Freihandelsabkommen erreicht“, sagte EU-Kommissionschef José Manuel Barroso am Freitag in Brüssel im Beisein des kanadischen Regierungschefs Stephen Harper. „Damit beginnt eine neue Ära in den Beziehungen zwischen der Europäischen Union und Kanada.“

Insgesamt erwartet die EU-Kommission durch die „Ceta“ getaufte Vereinbarung ein jährliches Plus von zwölf Milliarden Euro für das EU-Bruttoinlandsprodukt. Das Abkommen sei die Basis, „um auf dem nordamerikanischen Markt Fuß zu fassen und so ein Katalysator für Arbeitsplätze und Wachstum in Europa zu sein“, sagte Barroso. Harper nannte das Abkommen den wichtigsten und weitgehendsten Handelspakt, den sein Land jemals geschlossen habe. Erfasst seien nicht nur Waren und Dienstleistungen, sondern zum Beispiel auch Themen wie Arbeitnehmermobilität.

Die kanadische Wirtschaft bekommt durch den Handelspakt Zugang zu den 500 Millionen Verbrauchern in der EU. Im Gegenzug hebt die Regierung in Ottawa Zölle auf 98 Prozent der Einfuhren aus der EU auf. Die EU ist mit deutlichem Abstand hinter den USA der zweitwichtigste Handelspartner des nordamerikanischen Landes. Im Jahr 2011 betrug das Handelsvolumen zwischen beiden Seiten 86 Milliarden Euro. Wenn das Abkommen vollkommen umgesetzt ist, soll sich der beiderseitige Handel mit Waren und Dienstleistungen um 26 Milliarden Euro erhöhen.

Die Verhandlungen über das Freihandelsabkommen hatten im Mai 2009 begonnen. Über Monate in die Länge gezogen wurden die Gespräche besonders durch Probleme bei der Landwirtschaft.