Burgheim
Freie Fahrt auf zwei Rädern

Zwischen Ortlfing und Längloh entsteht eine Verbindung - Kosten betragen rund 1,3 Millionen Euro

06.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:51 Uhr
Noch sind bei Ortlfing nur Autos unterwegs, doch schon bald soll bei dem Burgheimer Ortsteil ein neuer Geh- und Radweg verlaufen. Die rund vier Kilometer lange Route soll den Burgheimer Kernort mit Dezenacker verbinden. −Foto: Janda

Burgheim (DK) Für Radfahrer herrscht in der Burgheimer Flur bald freie Fahrt - zumindest zwischen Ortlfing und Längloh. Ein Geh- und Radweg soll dort auf rund vier Kilometer Länge eine neue Verbindung schaffen. Der rund 1,3 Millionen Euro teure Bau entlang der Kreisstraße ND 16 soll im Sommer beginnen.

Bis die ersten Radfahrer von Dezenacker aus gefahrlos auf dem neuen Weg in die Kerngemeinde strampeln können, werden jedoch noch einige Monate vergehen. Der Großteil der Arbeiten soll laut Markus Laumer, Tiefbauamtsleiter am Landratsamt, zwar heuer über die Bühne gehen. Die Fertigstellung des Großprojekts dürfte aber erst nächstes Jahr erfolgen. Noch sei unsicher, welche Ergebnisse die Ausschreibungen erbringen. "Das kann sich daher alles noch schieben", erklärt Laumer. Ähnliche Veränderungen sind seinen Worten zufolge bei den Kosten des Mammutprojekts möglich. Momentan sind für das etwa vier Kilometer lange Kooperationsprojekt von Landkreis und Marktgemeinde rund 1,3 Millionen Euro eingeplant. Der Großteil dieser Summe soll aus staatlichen Fördertöpfen zurück in die Kassen fließen, den Rest übernehmen die Gemeinde mit etwa 400.000 Euro sowie der Kreis mit voraussichtlich rund 120.000 Euro.

Mit dem neuen Weg wollen die Verantwortlichen im Burgheimer Rathaus vor allem die Infrastruktur für Radfahrer verbessern. "Dabei geht es um die Anbindung der Ortsteile sowie letztlich auch um die Anbindung nach St. Wolfgang und damit in die Gemeinden Oberhausen und Ehekirchen", erklärt Bürgermeister Michael Böhm (CSU). Bislang verlaufen dort lediglich Feldwege, die weit weg von der Straße liegen. "Dadurch sind sie recht unübersichtlich", erklärt Böhm. Laumer zufolge nehmen die Bürger derartige Trassenführungen meistens auch nur sehr schlecht an. Er sieht in der direkten Verbindung der Dörfer mit dem Kernort, wo sich die Burgheimer Einkaufsmöglichkeiten befinden, einen klaren Mehrwert für Familien mit Kindern und für ältere Bürger. "Hier bekommen wir eine sichere Verbindung."

"Hier ziehen viele Grundstückseigentümer an einem Strang."

Tiefbauamtsleiter Markus Laumer

 

Letztlich profitieren neben den Bürgern von Längloh und Ortlfing auch die Einwohner der Ortsteile Dezenacker und Biding von der neuen Trasse. Diese ist zum Teil schon vorhanden, nämlich von Burgheim nach Ortlfing. Auf Höhe des Dorfes brüten die Planer noch an einer endgültigen Lösung, wie der Weg verlaufen soll. In der Folge führt er - immer nördlich der Kreisstraße - nach Biding, wo Radler und Fußgänger durch den Ort müssen. Anschließend wechselt der Weg auf die andere Straßenseite und führt bis auf Höhe Längloh, wo er von der Kreisstraße abzweigt und schließlich über das Dorf und die Thüringer Straße nach Dezenacker führt.

Die Verhandlungen mit den betroffenen Flächeneigentümern laufen bereits seit dem Jahr 2015 - also ein durchaus langwieriger Prozess. "Bis so etwas losgeht, braucht es sehr viel Arbeit", erklärt Böhm, der ebenso wie Laumer erfreut über die Abgabebereitschaft der Bürger ist. "Hier ziehen viele Grundstückseigentümer an einem Strang", so der Tiefbauamtsleiter des Landkreises, der letztlich auch für die Ausführung der Arbeiten und damit für die Baulast des Weges zuständig sein wird. Die Marktgemeinde soll unterdessen den Unterhalt übernehmen und sich auch um den Winterdienst auf dem Weg kümmern. Böhm greift jedoch überzogenen Wünschen aus der Bürgerschaft gleich vor und kündigt an, dass die Strecke keineswegs bei Schnee und Eis oberste Priorität haben wird. Diese bleibt den Schulbusstrecken vorbehalten.