Greding
Fränkischer Sommer kommt mit zwei Konzerten

Renommierte Reihe macht Greding zu einem Schwerpunkt Intendant als Dirigent in der Stadtpfarrkirche

13.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:39 Uhr

Greding (luf) Ein "Ritterschlag für die Stadt Greding", sei der Umstand, dass die Musikreihe Fränkischer Sommer, eines der bedeutendsten Festivals in Süddeutschland, heuer gleich zwei Mal Station macht, sagt die Gredinger Kulturamtsleiterin Bettina Kempf.

Zwar ist es nicht außergewöhnlich, dass die Reihe auch in den ländlichen Raum vordringt - schließlich ist die Balance zwischen Ballungsraum und ländlichen Gebieten auf kulturellem Gebiet ein erklärtes Ziel -, doch zwei Konzerte sind in der Tat nicht der Normalfall.

Und mit ein Verdienst von Kempf selbst. Denn sie hatte den Intendanten Julian Tölle - er übernahm 2013 - die Schönheiten der Stadt gezeigt, worauf dieser sich begeistert zeigte. Die Folge davon: Tölle kommt am Sonntag, 11. Juni, mit seinem Ensemble Kontraste und dem jungen, bereits vielfach ausgezeichnete Geigenvirtuose Pavel Zalejski. Das Konzert mit dem Titel "Symphonische Meilensteine" findet in der Stadtpfarrkirche St. Jakobus statt. Was eignet sich besser für ein Sommerkonzert-Vergnügen als die "Italienische", Felix Mendelssohn Bartholds vierte Symphonie? Eine Italienreise lieferte ihm die Inspiration: In der lichtdurchfluteten Welt des Südens entstand ein Werk voll leidenschaftlicher Glut und überschäumender Lebensfreude - die symphonische Reflexion südlichen Lebensgefühls eines großen Künstlers. Mochte Mendelssohn der südliche Himmel noch so sehr bezaubern, so fand er doch, dass seine Heimat, mit Wäldern und Seen, "zehnmal schöner und malerischer" sei. Vielleicht dachte Johannes Brahms ähnlich, denn er verbrachte den Sommer gerne am Wörthersee. Hier komponierte er wunderbare Musik, auch sein berühmtes Violinkonzert D-Dur op. 77. Solist des Konzerts ist Pavel Zalejski, es dirigiert Julian Tölle. Karten gibt es zu Preisen von 25, 19 und 14 Euro.

Am Freitag, 7. Juli, folgt das zweite Konzert der Reihe, dieses findet allerdings in der Basilika St. Martin statt. Unter dem Titel "Luthers Laute" bieten Franz Vitzthum und Julian Behr im Jahr des Reformationsjubiläums Musik aus dem Umfeld Martin Luthers - mit Werken unter anderem von Ludwig Senfl, Hans Newsidler und Raitis Grigalis. Wer den Countertenor Franz Vitzthum und den Lautenisten Julian Behr mit Liedern und Lautenstücken der Renaissance gehört hat, der wird begeistert sein. Vitzthum verzaubert mit schlankem, fast süßem Ton, er und Julian Behr sind ein wunderbares Team, das die alte Literatur mit viel Bedacht zum Leben erweckt. Im Lutherjahr lassen sie Musik erklingen, die der Reformator gehört oder selbst gesungen haben könnte.

Luther hatte ein intensives Verhältnis zur Musik seiner Zeit, war ein großer Bewunderer der Werke von Ludwig Senfl, Heinrich Finck und Josquin de Prez, seine eigenen Lieder haben Einzug in den Kanon der Kirchenlieder gefunden: "Die Musik habe ich allzeit lieb gehabt. Wer diese Kunst kann, der ist von guter Art, zu allem geschickt." Musik für Gesangsstimme mit Lautenbegleitung, das sollte einem Hausmusikabend im Hause Luther sehr nahe kommen.

Auch hier gibt es gestaffelte Kartenpreise. Karten sind erhältlich in der Geschäftsstelle des Hilpoltsteiner Kurier, Siegertstraße 2 in Hilpoltstein, Telefon (09174) 47 85 21.