Thalmässing
Auslaufmodell Marktplatzfest

Organisationsteam hört auf Wirte wollen am 17. und 18. Juni selbst Veranstaltung auf die Beine stellen

13.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:39 Uhr

Das Marktplatzfest ist in den vergangenen Jahren ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Gäste gewesen. Zum Programm gehörten Auftritte von Bands, aber auch von verschiedenen anderen einheimischen Gruppen. - Foto: J. Karch

Thalmässing (HK) Eine Veranstaltung, die sich zum beliebten Höhepunkt im Sommer gemausert hatte, muss aus dem Thalmässinger Terminkalender gestrichen werden: Das Marktplatzfest fällt heuer definitiv aus.

Gemeinsam hatten in den vergangenen Jahren Vereine und Wirte dieses Fest gestemmt, wobei sich das ehrenamtliche Organisationsteam um Torsten Hahn und Johannes Mailinger stark eingebracht hat. Die Einführung des Franken als Währung sollte eine gerechte Abrechnung der Ausgaben und Einnahmen erleichtern. Wer viel eingenommen hat, musste sich auch stärker an den Ausgaben, beispielsweise für die Musik, beteiligen. So sollten auch die kleineren Vereine auf ihre Kosten kommen. Im vergangenen Jahr hatte man das Abrechnungssystem sogar noch verbessert. "Jeder hat seinen Reibach gemacht, Vereine wie Wirte", rechnet Torsten Hahn vor. Sogar 2015, als das Fest wetterbedingt relativ schlecht gelaufen sei, sei jeder mit einer schwarzen Zahl aus der Veranstaltung herausgegangen.

Was dem Organisationsteam allerdings gefehlt habe, so Hahn, sei eine intensive Zusammenarbeit mit den Wirten. "Wir hatten sehr viele Sitzungen, zu denen auch regelmäßig die Wirte eingeladen waren. Nur sind sie so gut wie nie gekommen", bedauert er. Auch der Elan der Ehrenamtlichen habe nachgelassen. "Als wir bekanntá †gegeben haben, dass wir aufhören, waren alle todtraurig. Zuvor hatte man aber eher das Gefühl, wir zwingen alle in etwas rein, das sie nicht wollen." Bei der Abschlussveranstaltung hätten die Wirte zwar schon gesagt, sie wollten das Marktplatzfest weiterhin, aber "da hat die Begeisterung gefehlt".

Es tue einem "weh, wenn das nicht so läuft", sagte Hahn, der für dieses Fest immer Urlaub genommen hat. Ein Problem ist laut Torsten Hahn auch der enorme Zeitaufwand für das Organisationsteam. TV-Vorsitzender Hahn hat diese Zeit im Moment nicht, schließlich steht der Bau einer Sporthalle ins Haus. Er sieht in Thalmässing im Moment auch keinen Ehrenamtlichen, der sagt, er veranstalte das Fest wieder, "da fällt mir im Moment keiner ein". Und er selbst "kann das nicht machen, bis ich hundert bin".

Die Wirte wollen nun selbst ein Fest am Marktplatzfestwochenende, 17. und 18. Juni, auf die Beine stellen, wie Petra Sollmann vom Gasthaus "Zum Löwen" sagt. "Das ist alles aber noch nicht spruchreif." Drei Wirte würden nach dem jetzigen Stand mitmachen, zwei weitere werden noch gefragt. Der Kackpunkt ist allerdings die Musik: "Es hängt davon ab, ob wir für dieses Wochenende noch Bands auftreiben." Nach den Vorstellungen der Wirte soll dann in jeder Gastwirtschaft eine Musikgruppe spielen, das Fest aber mit einem gemeinsamen Konzept präsentiert werden. "Im Moment treffen wir uns alle zwei Wochen", berichtet Sollmann von den Vorbereitungen. "Bis Ende März soll klar sein, ob das Fest etwas wird."

Das ist auch für den TV 06 Thalmässing wichtig. Denn der richtet wie bisher am Marktplatzfestsamstag seinen Marktlauf aus. Der Termin am 17. Juni steht auch schon im Terminkalender des Läufercups. Allerdings wird der Lauf, da das Marktplatzfest flach fällt, wieder auf seine frühere Strecke ab dem unteren Sportplatz verlegt. Der Lauf soll wie früher durch die Siedlung führen, die einzelnen Läufe sollen gedreht werden. "Der Bambinilauf ist dann erst am Schluss", erklärt Torsten Hahn.

In der jüngsten Sitzung des Turnrats hatten die Mitglieder eigentlich beschlossen, am 17. Juni ein Sommerfest am unteren Sportplatz zu veranstalten, um dem Lauf einen passenden Rahmen zu geben. Der Plan eines Wirtefests ist allerdings fast am gleichen Tag entstanden. "Ich freue mich, wenn die Wirte etwas zusammen machen", versichert Torsten Hahn. "Wenn das Wirtefest an diesem Wochenende über die Bühne geht, machen wir sicher keine Gegenveranstaltung." Klappt das Vorhaben der Wirte allerdings nicht, kommt das Sommerfest wieder aufs Tapet. "Wir sind da flexibel."

Flexibel sein muss auch die Blaskapelle. Die wollte eigentlich, wie Kapellmeister Bürgermeister Georg Küttinger sagt, ihr 75-jähriges Bestehen mit einem Abend der Blasmusik am Freitag vor dem Marktplatzfest feiern und das Equipment des Festes nutzen. Jetzt hat Küttinger einen neuen Veranstaltungsort gesucht und gefunden: Dieser Abend der Blasmusik soll am Tag vor der Einweihung des neuen Feuerwehrhauses auf dessen Gelände stattfinden. Allerdings muss das der Kulturausschuss in seiner nächsten Sitzung noch absegnen. "Das Fest der Blaskapelle vor der Einweihung des Hauses dort zu feiern, wäre eine einmalige Möglichkeit", unterstreicht der Bürgermeister. Denn erst mit der Einweihung sei das Haus offiziell in Betrieb.

"Wenn wir diesen Plan früher gekannt hätten, hätten wir eine abgespeckte Version des Marktplatzfestes zusammen mit der Blaskapelle durchziehen können", sagt Torsten Hahn bedauernd. Man hätte dann halt schon am Freitag mit dem Abend der Blasmusik begonnen, den Samstag mit Trödelmarkt und Band am Abend als Marktplatzfest gefeiert und das Fest dann ausklingen lassen.