Fondssparen - Rentenfonds erfreuen Anleger

22.05.2012 | Stand 03.12.2020, 1:28 Uhr

Fondsanleger schichten massiv in Rentenfonds um. Und das zu Recht: Die Renditen liegen deutlich über vielen Aktienfonds.

Institutionelle und private Anleger haben im ersten Quartal 2012 gut 17 Milliarden Euro in neue Fondsanteile investiert. Das verwaltete Fondsvermögen der deutschen Investmentwirtschaft stieg nach Angaben des Branchenverbandes BVI auf 1.866 Milliarden Euro. Der Großteil entfällt mit 1.177 Milliarden Euro auf Engagements institutioneller Investoren. Das Volumen privater Anleger in Publikumsfonds betrug Ende März 689 Milliarden Euro.

Der Renner unter den Publikumsfonds waren Rentenfonds, hier investierten Privatanleger 1,4 Milliarden Euro in neue Fondsanteile. Angesichts der europäischen Schuldenkrise erfolgen in diesem Segment jedoch markante Umschichtungen. Während Anleger aus geldmarktnahen und kurz laufenden Euro-Rentenfonds massiv aussteigen, sind Fonds mit Anleihen aus Schwellenländern sowie mit Schwerpunkt Unternehmensanleihen gesucht. Laut BVI summieren sich die Abflüsse aus Euro-Rentenfonds seit Anfang 2007 auf insgesamt 43 Milliarden Euro. Rentenfonds mit Unternehmensanleihen verzeichneten hingegen Mittelzuflüsse von acht Milliarden Euro, Schwellenländer-Fonds von fünf Milliarden und Fonds mit Schwerpunkt US-Anleihen von 16 Milliarden Euro.

Die starken Mittelabflüsse bei Euro-Rentenfonds verwundern, denn die meisten Fonds zeigen sich äußerst krisenresistent. Die Biallo Topfonds-Tabelle weist für Euro-Rentenfonds langjährige Durchschnittsrenditen zwischen fünf und sechs Prozent aus. Eine überzeugende Performance liefert zum Beispiel einer der ältesten deutschen Rentenfonds, der Adirenta, mit einer Fünfjahresrendite von knapp 5,9 Prozent. Ebenfalls gewinnbringend: der BNY Mellon Euroland Bond mit 6,1 Prozent Jahresrendite und der Allianz Pimco Europazins mit 5,7 Prozent.

Aktienfans stehen auf Europa

Die Zahl der Aktienfondsbesitzer war zuletzt leicht rückläufig. Wurden neue Aktienfondsanteile gekauft, lag der Focus laut einer repräsentativen Umfrage von Axa Investment vorrangig auf Europa. Waren 2011 noch 71 Prozent der Sparer in europäische Fonds investiert, sind es heute 86 Prozent. Nur 24 Prozent haben Geld in Industrienationen weltweit angelegt, acht Prozent besitzen Anteile an Schwellenländerfonds. Das Investitionsverhalten bestätigt einmal mehr die sicherheitsorientierte Mentalität der Deutschen, so Karin Kleinemas, Nordeuropa-Spezialistin bei Axa Investments. Ausgezahlt hat sich diese Strategie zuletzt aber nicht. Aktienfonds, die in Euro-Länder investieren, mussten zuletzt herbe Verluste einstecken. Die Biallo Topfonds-Tabelle Aktien Euroland weist auf Fünfjahressicht aktuell nur einen einzigen Fonds aus, der nicht im Minus steht: Der Allianz RCM Euroland Equitiy Growth schaffte ein marginales Plus von 1,1 Prozent p.a.

Dennoch bevorzugen laut Axa-Befragung immerhin 59 Prozent der Anleger weiterhin Aktienfonds, gefolgt von Rentenfonds mit 41 Prozent und Geldmarktfonds mit 27 Prozent. Einen Aufwind verzeichnen Rohstofffonds. Inzwischen besitzt jeder fünfte Fondssparer entsprechende Fondsanteile, 2011 war es nur jeder sechste. Konstant ist die Gesamtquote der Fondsbesitzer. Wie in den Vorjahren besitzen rund 17 Prozent der Deutschen Investmentfondsanteile. Während jedoch die Quote bei Frauen und Senioren rückläufig ist, steigt sie bei Männern an. Der typische Fondsbesitzer stammt aus Westdeutschland und besitzt ein monatliches Haushaltseinkommen von 3.000 Euro und mehr.

Attraktive Gewinne mit internationalen Rentenfonds


Sparer, die auf Rentenfonds mit internationaler Ausrichtung gesetzt haben, gehören zu den Gewinnern der letzten Jahre. Die Top 20 der entsprechenden Biallo-Fondstabelle weisen Fünfjahres-Renditen zwischen plus sechs und plus neun Prozent aus. Der Schöllerbank Euro Alternativ und der Allianz Pimco Internationaler Rentenfonds verzeichnen mit jeweils 9,4 Prozent Gewinne von mehr als neun Prozent. Die Dreijahres-Renditen vieler Rentenportfolios liegen sogar im zweistelligen Bereich. Wichtig: Beim Fondskauf sollten Investoren die Nebenkosten gut vergleichen. Während beispielsweise die beiden genannten Fonds 3,0 Prozent regulären Ausgabeaufschlag kosten, berechnet der Skandia Total Return Bond Fund mit 6,25 Prozent mehr als das Doppelte.

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