Nassenfels
Folkrocker aus Franken und Südtirol

Fiddler's Green und Mainfelt begeisterten das Publikum auf den Nassenfelser Kulturtagen

04.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:41 Uhr
Bekannte Gesichter: Die Irish-Speedfolk-Band Fiddler's Green war zuletzt 2010 im Nassenfelser Burghof zu Gast. Die Fans waren diesmal bis aus München angereist, um die Erlanger Truppe zu hören. −Foto: Meyer, Stefan, Wellheim

Nassenfels (EK) Mit Fiddler’s Green, einer Folk-Rock-Band aus Erlangen, gab sich einer der bekanntesten Vertreter ihres Genres, des „Irish Speedfolk“, in der Burg Nassenfels die Ehre. Zur Verstärkung waren die Südtiroler von Mainfelt dabei.

Das Wetter spielte mit – ein lauer Sommerabend über der Burg – und kein Tropfen Regen ging während des Konzertes nieder. Fiddler's Green machte zum ersten Mal seit 2010 wieder Station in Nassenfels. Die Mittelfranken gehen seit 27 Jahren auf Tour – selbst Japan steht im Herbst auf dem Programm. 1990 gegründet, schreibt und spielt die band ihre Musikstücke im Stile des Speedfolk beziehungsweise des irischen Folk und des Folk-Rock. Zum Teil finden sich Elemente aus anderen Musikrichtungen wie Hip Hop, Ska, Punk, Metal und Reggae in ihren Songs wieder. 13 Studioalben haben Fiddler’s Green bis jetzt veröffentlicht, das Letzte unter dem Namen „Devil Dozen“.

Als Support hatten sie diesmal die Südtiroler Gruppe Mainfelt aus dem Vinschgau mit dabei, die mit ihrem Country-Folk die Zuschauer begeisterten. 2010 gewann die vierköpfige Gruppe um Sänger Patrick Strobl den Südtiroler Rocknet Live Award und hatte bereits Auftritte in ganz Südtirol, der Schweiz, in Österreich und Deutschland, aber auch in New York und Dublin, sowie vor einem Jahr als Vorgruppe von Django 3000 an gleicher Stelle.

35 Minuten lang zeigten sie einen Überblick ihres bisherigen Schaffens und gaben Songs aus ihrem aktuellen Album „Backwards Around The Sun“ zum Besten. Die Gruppe beendete mit „Ease On Down The Road“ inmitten der überraschten Zuschauer ihren umjubelten Auftritt.

Nach einer kurzen Umbaupause war dann die Bühne frei für Fiddler’s Green. Der Bandname leitet sich aus der irischen Bezeichnung für das Paradies der Seeleute ab. Schnell füllte sich der Platz vor der Bühne. Mit „The Leaving Of Liverpool“ starteten die Mannen um Sänger Ralf „Albi“ Albers um kurz nach 21 Uhr ihr rund zweistündiges Konzert. Sofort herrschte ausgelassene Stimmung im Burginnenhof. Es wurde getanzt und gehüpft, die Zuhörer schwangen die Arme hin und her und feierten die Band. Dass die Combo eine treue Fangemeinschaft hat, zeigte sich daran, dass Zuhörer bis aus München den Weg nach Nassenfels gefunden hatten, und an der Textsicherheit des bunt gemischten Publikums.

Neben Albers standen noch Rainer Schulz am Bass, Stefan Klug mit Akordeon und Bodhrán, Geiger Tobias Heindl, Schlagzeuger und Perkussionist Frank Jooss, sowie Gitarrist und Sänger Patrick „Pat“ Prziwara auf der Bühne. Neben Eigenkompositionen spielten sie an diesem Abend auch irische Traditionals wie „Rocky Road To Dublin“. Die Klassiker „El Condor Pasa“ und „Bella Ciao“ flossen bei „Down“ mit ein und Balladen wie „Another Spring Song“ fanden den Weg ins Programm. Durch alle Schaffensperioden ging ihre Liederauswahl. Songs wie „Yindy“, Folk’s Not Dead“ oder „We Don’t Care“ sang das Publikum mit und jeder Song an diesem Abend wurde mit kräftigem Beifall belohnt. Zwischen den Stücken gab es immer wieder amüsante Ansagen. So wurde der Sitzplatzbereich im hinteren Teil der Burg des Öfteren von der Band auf dem Arm genommen, aber immer mit einem Augenzwinkern.

Am Ende des regulären Sets forderten die Zuschauer noch Zugaben – diesen Wunsch erfüllte die Band gerne. Zum Finale spielten die Sechs ihren Klassiker „Blarney Roses“, der dem Auftritt einen würdigen Abschluss gab.