Zuchering
Folgen des neuen Spielsystems

20.03.2014 | Stand 02.12.2020, 22:55 Uhr

Zuchering (mbl) Nicht nur für die rund 30 Kegler beim SV Zuchering könnte die neue Saison zur Zitterpartie werden. Auf andere Klubs in der Umgebung kommen teils auch hohe Summen für die Umrüstung zu, haben Liepold und Lösel herausgefunden. Ein Verein sei sogar vom Zwangsabstieg bedroht.

Ein wenig entspannter sieht man die Lage bei den Keglern der DJK Ingolstadt: „Spielen können wir auf alle Fälle, das ist kein Thema“, sagt Abteilungsleiter Roland Benesch. Ob in gewohnter Weise, das müsse der Verein noch klären. „Weil das Investitionsvolumen doch erheblich ist. Da reden wir so von 8000 Euro“, sagt Benesch. Unter Umständen werde man die Ergebnisse vorerst per Hand mitschreiben. „Mit dem PC wäre es aber einfacher und zeitsparender.“ Bei der DJK sei die Umstellung laut Benesch „nur eine Softwaresache“, weil die Bahn noch relativ neu ist. Die ganz großen Probleme gebe es bei kleinen Klubs und Privatbahnen. „Da muss man jetzt eben in Verhandlungen gehen“, schlägt er vor.

Auch Wolfgang Hofmann, erster Vorsitzender des Sportkegler Vereins Ingolstadt (SKI) äußert seine Bedenken zum neuen Spielsystem. Vor allem hat er dabei auch die Zukunft des Kegelsports im Auge: „Die Auflagen sind sehr gewöhnungsbedürftig“, sagt er. Denn Hofmann vermutet, dass durch die Umstellung gerade in den unteren Klassen wieder Kegler verloren gehen. „In Ingolstadt hatten wir vor zwölf Jahren noch 650 Sportkegler. Jetzt liegen wir bei unter 300.“

Einen der Hintergründe für die Umstellung erklärt er sich so: „Seit zehn Jahren wird international nicht mehr 100 sondern 120 Schub gespielt. Wenn die Deutschen international weiter spielen wollen, müssen sie das neue System auch in den eigenen Ligen anwenden.“ Das sei vom Deutschen Kegel Bund (DKB) so gewollt.

Eine Folge des Keglerschwunds ist, dass sich immer mehr Spielgemeinschaften über die Vereine hinweg bilden. Auch dieser Trend könnte, bedingt durch das neue System, zunehmen. Beim SV Zuchering zumindest, so Lösel, gab es diesbezüglich schon erste Anfragen.