Förderschule feiert Jubiläum

04.07.2007 | Stand 03.12.2020, 6:38 Uhr

Ingolstadt (tow) Die Johann-Nepomuk-von-Kurz-Schule für körperbehinderte Kinder und Jugendliche feiert am Samstag ihr 30-jähriges Bestehen. Derzeit werden in den Räumen der Schule im Kavalier Elbracht 130 Schüler im Alter zwischen drei und 18 Jahren unterrichtet und gefördert.

"1976 ist die Schule gegründet worden", sagt Anton Bauer, der Schulleiter. "Damals gab es eine Klasse mit neun Schülern." Seitdem sei die Schule stetig gewachsen. "Zur Zeit ist die Nachfrage so groß, dass wir sogar Schüler ablehnen mussten." In den 30 Jahren, die es die Schule gebe, habe sich in der Gesellschaft einiges geändert, sagt Bauer. Die Akzeptanz sei gewachsen. "Freilich gaffen manche, wenn sie einen Rollstuhlfahrer sehen." Doch seine Schüler könnten sich freier bewegen als ihre Kollegen vor 30 Jahren. "Und sich frei bewegen können, Normalität zu leben: Das ist das Ziel."

Zehn Klassen gibt es an der Schule, die für Ingolstadt und die Landkreise Eichstätt, Pfaffenhofen und Neuburg-Schrobenhausen zuständig ist. Die Schüler können hier den Abschluss der Schule zur Lernförderung machen. "Bei Bedarf ist aber auch der einfache Hauptschulabschluss möglich", sagt Bauer. "Außerdem ist es unser Bestreben, jeden Schüler, der eine normale Schule besuchen könnte, auf so eine Schule zurück zu führen."

Der Wechsel auf eine Regel- Schule oder eine Ausbildung ist für die Schüler ein großer Schritt. Denn zum ersten Mal seit Jahren bewegen sie sich nicht im beschützenden Umfeld der Förderschule. "Deswegen gibt es Zwischenstufen wie Berufsvorbereitungsjahre", sagt Harald Christmann, der stellvertretende Schulleiter. Auch Praktika seien wichtig. "Wir hatten da mal einen Aufruf, der eine so große Resonanz hatte, dass wir gar nicht alle Stellen besetzten konnten",, sagt Bauer.

Die Feier zum 30-jährigen Bestehen der Schule beginnt am Samstag um 10.30 Uhr. Eingeladen sind alle aktuellen und ehemaligen Schüler, Eltern und Beschäftigte.