Anlagebetrüger verurteilt

04.07.2007 | Stand 03.12.2020, 6:38 Uhr

Ingolstadt (hri) Mit völlig unrealistischen Renditen warben zwei 51 und 52 Jahre alte Männer aus Ingolstadt und Straubing, die Kapitalanlagen vermittelten. Der erhoffte Geldsegen blieb jedoch aus, die eingezahlten Beträge verschwanden auf Nimmerwiedersehen. Ein 50-jähriger Ingolstädter und eine Schweizer Geschäftsfrau wurden um insgesamt 135 000 Euro geprellt.

Die Anlagevermittler mussten sich gestern wegen gemeinschaftlichen Betrugs vor dem Schöffengericht am Amtsgericht Ingolstadt verantworten. Beide sind einschlägig vorbestraft. Der 52-Jährige hatte die zwei Kunden geworben. 60 000 Euro gab er an den Straubinger weiter, 35 000 Euro verwendete er für eigene Zwecke; der Verbleib der übrigen 40 000 Euro blieb gestern offen. Der 50-jährige Geschädigte aus Ingolstadt, der nach weit reichenden Geständnissen nicht mehr aussagen musste, erklärte nach der Verhandlung, Belege dafür zu haben, dass ein Großteil der 40 000 Euro ebenfalls bei dem Straubinger gelandet sei.

Beide Angeklagte wurden verurteilt, der 52-Jährige zu zwei Jahren und acht Monaten und sein Komplize zu zwei Jahren Freiheitsstrafe. Das Gericht unter Vorsitz von Roland Walentin gab dem Straubinger noch eine Chance und setzte dessen Strafe für vier Jahre zur Bewährung aus. Der 51-Jährige konnte mit einem Rückzahlungsplan zur Schadenswiedergutmachung aufwarten.

Einige Fragen warf ein zweiter Tatkomplex auf, den Staatsanwältin Andrea Grape dem 52-jährigen Ingolstädter vorwarf. Er hatte mehrfach unter fremdem Namen Autos gemietet und ein Fahrzeug als Sicherheit für einen Einkauf in der Schweiz zurückgelassen. Der Schaden beläuft sich auf rund 30 000 Euro.

Als "merkwürdig" bezeichnete das Gericht den Umstand, dass der 52-Jährige die Autos jeweils für den Verein IN-City auf den Namen von Citymanager Peter Haas gemietet hatte. In einem Fall soll das mit einer gefälschten Unterschrift geschehen sein, doch das ließ sich nicht beweisen. Der Vorwurf der Urkundenfälschung wurde daher fallen gelassen. Die übrigen Unterschriften waren tatsächlich von Haas. Der als Zeuge geladene Citymanager war es auch gewesen, der den 100 000-?Euro-Scheck der betrogenen Schweizerin eingelöst hatte. Er behielt rund 3500 Euro ein, die der 52-Jährige ihm geschuldet hatte, und gab den Rest an ihn weiter. Was der Angeklagte mit IN-City zu tun hat, blieb nebulös, da auch Haas nicht aussagen musste.