Ingolstadt
Flügelmäher und GPS-Schlepper

Mehrere Vorführungen zeigten den Wandel der Landwirtschaft in einem Jahrhundert

16.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:40 Uhr

Ingolstadt (peh) Die Dampfpfluggarnitur war nicht die einzige Vorführung beim Treffen.

Gezeigt wurde ein alter Balkenmäher, bei dem zum Start ein Lederriemen um die Kurbelwelle gelegt und angezogen werden muss. Wieder in Einsatz waren die Gerolfinger Drescher, die eine alte Maschine aus dem Bestand des Museum bedienten, die per Transmissionsriemen über die Zapfwelle eines Schleppers angetrieben wird. Beeindruckend war auch der noch für den Pferdezug geeignete Flügelmäher aus den 20er-Jahren. Die variabel einstellbaren Flügel schieben das Mähgut büschelweise nach hinten, wo es dann gebunden werden muss. Gezogen wurde das Gerät von einem Plantagentraktor, ein McCormick Baujahr 1927. Das zwei Tonnen schwere Gefährt verfügt über Eisenreifen mit Fortsätzen und ist im Originalzustand - sogar die Farbe. "Der ist für bergiges Gelände und war früher in Portugal im Weinbau im Einsatz", weiß Pius Kreitmaier, der zusammen mit Sohn Stefan den Schlepper hergerichtet hat.

Die neueste Technologie in der Landwirtschaft führte Franz Wöhrl vor. GPS-Signale steuern einen Schlepper, der mit zwei Punkten die jeweilige Reihe beim Pflanzen festlegt. Noch raffinierter, aber noch nicht ganz ausgereift ist das High-Tech-Gerät namens Robocrop, das vorne befestigt war. Mithilfe von zwei Kameras kann man damit hacken, also Unkraut mechanisch beseitigen. Damit die Maschine Frucht und Unkraut unterscheiden kann, muss man die Größe der Pflanzen, deren Abstände und sogar deren Farbe einstellen, damit sie beispielsweise Blaukraut erkennt. "Das ist eine Mords-Einstellerei und braucht Zeit", so Wöhrl.

Für Essen und Trinken sowie für die musikalische Unterhaltung war natürlich auch gesorgt. Manche Bulldogfahrer drehten eine Runde und ließen Kinder mitfahren. Bei bestem Wetter kamen über 3000 Besucher, schätzt Museumsleiter Max Böhm. Am Rande des Treffens kam es auch zu einem Feuerwehreinsatz, der sich aber als Fehlalarm entpuppte. Aus ungeklärten Gründen schmorte eine Wasserpumpe im Keller des Museums durch. Rund eine Stunde lang fiel auch der Strom aus, bis ein Techniker der Stadtwerke den Schaden behoben hatte.