Fleischmanns Husarenritt

07.07.2010 | Stand 03.12.2020, 3:52 Uhr

Hart erkämpfte Trophäe: Maxi Fleischmann belegte beim Kartrennen in Ampfing den dritten Platz unter mehr als 100 Teilnehmern. - Foto: Niemann

Ampfing (hjn) Einen wahren Husarenritt brauchte Maxi Fleischmann, um beim vierten von insgesamt sieben Saisonläufen der Deutschen Kartmeisterschaft im bayerischen Hitzekessel von Ampfing den Sprung aufs Siegerpodest zu schaffen.

Bei mörderischen 31 Grad hatte der junge Schrobenhausener unter mehr als 100 Teilnehmern schon in der Trainingsphase keinerlei Probleme, sein Kart optimal auf die schwer zu befahrende Rennstrecke in Ampfing abzustimmen. Mit ständigen Bestzeiten bis hin zum letzten freien Training stellte er eindrucksvoll seine Ansprüche unter Beweis. Im letzten Zeitrennen hatte der Youngster allerdings Pech. Er wollte lediglich neben der Strecke abwarten, bis die Konkurrenten die Strecke freigeben, da platzte einem der Piloten der Kühler. Das Wasser verteilte sich auf zwei gefährliche Kurven und verhinderte somit, das er seine Bestzeit auch auf das Papier bringen konnte. Die anschließend gefahrene Rundenzeit reichte nur noch für Startplatz fünf im Prefinale.

In einem leidenschaftlichen Rennen im Prefinale ging es vom Start an heftig zur Sache. Beim Start auf Platz acht zurückgefallen, arbeitete er sich anschließend fair Runde um Runde nach vorne. Bereits auf Platz drei liegend, wollte er sich gerade den Zweitplatzierten ins Visier nehmen, da fuhr ihm ein kurz vorher überholter Pilot völlig sinnlos von hinten ins Heck und beide kamen etwas von der Fahrbahn ab. Der übermotivierte Mitstreiter erhielt zwar eine Verwarnung, aber diese unschöne Aktion kostete Maxi für das Finale wiederum zwei Startplätze.

Im Finale ging es dann noch aggressiver zur Sache. Ein Konkurrent hinter Fleischmann fuhr bereits in der ersten Kurve ungebremst auf seine Vorderleute auf und schob zwei Karts ins Kiesbett. Anschließend reihte er sich ganz frech vor Fleischmann ein, erhielt aber im Anschluss von der Rennleitung eine Zehn-Sekunden-Zeitstrafe.

Mit einer riesigen Wut im Bauch ging Maxi Fleischmann erneut auf Verfolgungsjagd. Wieder klappte es ganz gut, bis sich ein Fahrer vor ihm sehr breit machte und sich sträubte, seinen Verfolger überholen zu lassen. Auf der engen Rennstrecke in Ampfing gab es ohnehin kaum Möglichkeiten, sich ohne unsportliche Berührungen an einem Fahrer vorbeizumogeln. Aber sechs Runden vor dem Ende schaffte es Fleischmann, aus einer Kurve besser herauszukommen und er konnte endlich an dem Vordermann vorbeiziehen. Noch lagen aber vier weitere Fahrer vor ihm und das anhaltende Überholmanöver hatte sehr viel Zeit gekostet.

Erst vier Runden vor Schluss war er wieder auf Tuchfühlung zu den Vorderleuten. Mit ihrem eigenen Positionsgerangel beschäftigt, achteten beide nicht besonders auf den bereits wieder Pläne schmiedenden Verfolger. Als lachender Dritter schaffte es Maxi Fleischmann, sich in einer Schikane mit einem unglaublichen Kunststück an beiden Fahrern vorbeizumogeln und setzte sich auf den dritten Platz. RMC-Präsident Peter Kessler sprach nach dem Rennen von einem "Husarenritt", mit dem sich der jüngste Fahrer in der schnellsten Rotaxklasse auf den dritten Platz gehievt hatte.