Hilpoltstein
Fingerabdruck und Handschellen

Rund 40 Kinder erkunden im Ferienprogramm die Polizeidienststelle Hilpoltstein

06.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:23 Uhr

Früh übt sich: Der vierjährige Max Ziegler ist schon in Polizeiuniform zur Besichtigung der Hilpoltsteiner Polizeiinspektion gekommen und setzt sich gleich auf den Fahrersitz des Streifenwagens - Foto: Burgstaller

Hilpoltstein (bsx) Wer schon immer wissen wollte, wie es sich anfühlt, in Handschellen abgeführt zu werden, ohne dabei selbst festgenommen zu werden, der ist gestern bei der Polizeidienstelle in Hilpoltstein genau richtig gewesen: Pünktlich um 10 Uhr begrüßt der stellvertretende Dienstellenleiter Siegfried Frauenschläger rund 40 Kinder und einige Eltern zur Aktion aus dem Ferienprogramm.

In drei Gruppen aufgeteilt geht es dann gleich auf Erkundungstour.

Am beliebtesten ist die Station im Hof bei Rudi Eberle und Stefan Wenzel. Wenzel ist in voller Montur da und zeigt gleich als erstes seine Waffe: „Wenn wir draußen unterwegs sind, dann tragen wir die eigentlich immer.“ Er holt sie aus dem schwarzen Holster, das an seiner Hose befestigt ist, und hält sie vor sich hin und sagt mit gespieltem Ernst: „Ich rate euch, nicht an die Waffe eines Polizisten zu fassen, wenn ihr einen seht. Da wird er böse.“

Dann zieht er ein weiteres, wichtiges Arbeitsgerät hervor: die Handschellen. Und die dürfen die Kinder sich gleich einmal anlegen lassen. Auch Jakob aus Jahrsdorf lässt sich die Handschellen anlegen und ist begeistert: „Cool“, sagt er, „aber hoffentlich muss ich die nie wirklich tragen.“

Hoch im Kurs steht auch das Polizeiauto, dessen Sirene Rudi Eberle eindrucksvoll demonstriert. Allerdings nicht ohne vorher zu warnen: „Achtung, Ohren zuhalten, das wird laut!“ Er hat nicht zu viel versprochen. Als das Blaulicht angeht und das Martinshorn aufheult, geht ein Staunen durch die Reihen. „Wer will sich denn mal reinsetzen“, fragt Eberle und bekommt keine Antwort, weil alle fast gleichzeitig losrennen.

Blitzschnell sind sowohl die vorderen als auch die hinteren Plätze im silber-grünen BMW belegt. Am Steuer sitzt der kleine Max (4) aus Georgensgmünd strahlend und ruft laut „Tatütata“. Passenderweise ist er gleich in seiner grünen Polizeiunform gekommen. „Meine Jungs sind die totalen Polizeifans, da sind wir natürlich bestens ausgerüstet“, verrät Mama Inka Ziegler.

Weiter geht es mit Helmut Eisenberger im ersten Stock der Dienststelle. Er ist Ermittlungsbeamter und beschäftigt sich beispielsweise mit der Aufklärung von Diebstählen. Bei ihm dürfen die Kinder ihren eigenen Fingerabdruck nehmen. Die achtjährige Annette aus Mauk ist begeistert als sie ihren schwarzen Zeigefinger auf dem Papier sieht: „Das hat sich schon gelohnt hierher zu kommen“, sagt sie grinsend.

Das findet auch Rico (6) aus Offenbau, den die Besichtigung der Ausnüchterungszelle auf eine ganz neue Idee gebracht hat: „Da könnte ich meinen Bruder reinsperren, wenn er wieder frech ist“, schlägt er vor und alle lachen. Damit heißt es zumindest für die Teilnehmer des Ferienprogramms am Ende der Führung: Ein Besuch bei der Polizei macht riesigen Spaß.