Hilpoltstein
"Fieber liegt in der Luft"

Schwimmstart fasziniert Athleten und Zuschauer

17.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:32 Uhr

Helfen als Familienangelegenheit: Klaus und Gloria Köstler sowie Tochter Luca Marie (10) reichen beim Schwimmstart den Athleten schon in der dritten Generation Isodrinks und Wasser. - Foto: Meyer

Hilpoltstein (HK) Faszination Triathlon: Sie zieht sogar prominente Zuschauer wie den Justizminister Heiko Maas in aller Herrgottsfrüh an den Kanal bei Heuberg. Der passionierte Triathlet gibt nicht nur den Startschuss für die ersten Schwimmer, sondern hofft, dass sein früherer Vereinskollege Jan Frodeno den Weltrekord knackt.

"Wir waren im gleichen Verein", erzählt der Justizminister, der gelassen an der Absperrung lehnt und den Weltmeister beobachtet, wie er sich in der Wechselzone nach dem Schwimmen auf sein High-techrad schwingt und davonrast. "Das Wetter ist gut, er kann den Rekord packen", zeigt sich Maas überzeugt, der sich vom Flair des Challenge mitreißen lässt. "Es ist großartig hier, ein riesiges Familiensportfest, in jedem Ort denken sich die Menschen etwas aus."

Die Stimmung peitscht auch der Sprecher Tobias Ködel weiter auf. "Wir Zuschauer haben eine wichtige Rolle beim Weltrekordversuch", brüllt er ins Mikrofon, so dass ihn auch noch die Menschenmassen auf der Heuberger Brücke gut hören können. "Hände hoch, wir müssen ihn pushen." Die Strategie scheint aufzugehen, Jan Frodeno steigt als Erster aus dem Wasser.

Nach dem Wechselzelt recken sich ihm helfende Hände mit Pappbechern entgegen. "Water, Wasser!", brüllen die zehnjährige Luca Marie Köstler und ihre Eltern Gloria und Klaus. Schon in der dritten Generation steht die Familie aus Roth am Schwimmstart, um den Athleten den Wettkampftag ein bisschen zu erleichtern.

Als Helferin am Schwimmstart engagiert sich auch Ute Mahl. "Fieber liegt in der Luft", beschreibt sie die Stimmung vor dem Rennen. "Eine Athletin war so aufgeregt, dass ich sie in den Arm genommen habe", erzählt die Hilpoltsteinerin.

Während die Spitze bereits auf den Rennrädern sitzt und Kilometer macht, warten Hunderte von Athleten noch auf ihren Start - unter ihnen eine Gruppe von 13 Sportlern aus Malaysia. "Roth ist das Rennen, bei dem man dabei sein muss", sagt ein strahlender Alp Mahavera. Besser als auf Hawaii sei es hier und das liege vor allem an der Unterstützung durch die Zuschauer. "Ich bin so glücklich, hier zu sein."

Das gilt auch für die Triathletin Elke Hirschberg aus Dinslaken. "Die Helfer, die Strecke, die Stimmung - ich freue mich, weil es so schön hier ist." Dann muss sie auch schon weiter, ihre Gruppe wird zum Schwimm-start aufgerufen. Kurze Zeit später verschwindet sie in den Fluten des Main-Donau-Kanals, um die 3,8 Kilometer hinter sich zu bringen. Ein Start in einen langen Tag.