Ettling
FFW muss Vorsitzenden suchen

Bis zur nächsten Hauptversammlung wird auch die Satzung überarbeitet

16.03.2014 | Stand 02.12.2020, 22:56 Uhr

Ettling (kue) Die Feuerwehr Ettling ist auch eine „Feierwehr“, und das im besten Sinne. Denn ohne das gesellschaftliche Engagement der Vereinsmitglieder um den Vorsitzenden Josef Härdl würde der Pförringer Ortsteil mit seinen 185 Einwohnern zum „Schlafdorf“.

Die Freiwilligen Feuerwehren kleiner Orte werden oft spöttisch als „Feierwehren“ bezeichnet. Dabei leisteten sie einen großen Beitrag für die Lebensqualität auf dem Land, und das in doppelter Hinsicht, sagte Bernhard Sammiller bei der Jahresversammlung der Ettlinger Wehr. Als Bürgermeister schätzt er das Engagement der Männer und Frauen für das Dorfleben: „Ohne euch wäre tote Hose, würde euer Heimatort zum reinen Schlafdorf.“ Als Kreisbrandinspektor liegt es ihm besonders am Herzen, dass die Aktiven die Sicherheit gewährleisten, ob bei Feuer, Unfällen oder Hochwasser. Vorsitzendem Sepp Härdl, dem Kommandanten Christian Schlederer und ihren Leuten sowie Traudl Härdl und ihren Helferinnen sagte Sammiller im Namen des Marktes Vergelt’s Gott. „Ihr bringt viele Stunden eurer Lebenszeit ein.“ Besonders freut es Sammiller, dass sich in Ettling so viele junge Menschen für Dorfleben und Sicherheit engagieren. Das könne man mit Geld nicht kaufen, meinte er.

In der Tat konnte der Vorsitzende in seinem Rechenschaftsbericht für 2013 ein lange Liste von Aktivitäten aufzählen, vom Maibaumaufstellen und der Bewirtung von Wallfahrern über den Vereinsausflug, Johannisfeuer und Ferienprogramm bis zum zweitägigen Dorffest und dem ersten Nibelungenwinter auf der Ettlinger Burgruine. „Danke, dass ihr so zahlreich mitgeholfen habt“, lobte Härdl seine Vereinsmitglieder. Denn die Feuerwehr lebe von den Festen. Die Mitgliedsbeiträge allein – sechs Euro von jedem der 84 Mitglieder – würden nicht reichen, stellte Härdl fest. Dennoch will Josef Härdl in einem Jahr „höchstwahrscheinlich“ nicht mehr für den Posten des Vorsitzenden zur Verfügung stehen. „Mein Vater und ich haben das jetzt 40 Jahre gemacht, das müsste doch reichen“, sagte Härdl und bat seine Vereinskameradinnen und -kameraden darum, die nächsten neun Monate für die Nachfolgeregelung zu nutzen.

Kommandant Christian Schlederer und seine 40 Aktiven – darunter fünf Frauen und vier Jugendliche – haben im vergangenen Jahr zwölf Übungen absolviert und an einer großen Gemeinschaftsübung mit Pförring und Wackerstein teilgenommen. Für 12. April um 16.30 Uhr ist die Inspektion der Feuerwehr Ettling angekündigt. Schlederer plant außerdem die Beteiligung an Prüfungen zu Leistungsabzeichen.

Nach der humorvollen Rückschau von Schriftführer Stefan Schlederer auf das Vereinsjahr legte Erich Rottenkolber einen detaillierten Kassenbericht vor. Der Kassenstand hat sich um 3400 Euro erhöht. Der Löwenanteil kam beim Dorffest herein. Auf Vorschlag von Kassenprüfer Rudi Husterer wurde der Vorstand entlastet.

Neben vielen Festen plant Josef Härdl bis zu den Neuwahlen in einem Jahr, die Satzung den heutigen Erfordernissen anzupassen. Um auch jüngere Leute für Vorstandsposten gewinnen zu können, soll nach dem Vorbild der Pförringer Wehr die Wahlperiode für die Vereinsvorstände auf drei Jahre halbiert werden.