Festgeld-Zinsen - Sprunghafter Anstieg bei kurzer Anlagedauer

22.12.2010 | Stand 03.12.2020, 3:19 Uhr

Wirtschaftswachstum und anziehende Inflationsraten bescheren Anlegern höhere Sparzinsen. Viele Banken legen bei kurz- bis mittelfristigen Termingeldern eine Schippe drauf.

Die Inflationsrate kletterte im November auf den höchsten Stand seit zwei Jahren. Die Jahresteuerungsrate liegt jetzt bei 1,5 Prozent, im Oktober lag sie noch bei 1,3 Prozent. Preistreiber waren vor allem Energie und Nahrungsmittel. Was Käufer ärgert, freut Anleger: Mit den Preisen steigen in der Regel auch Zinsen und Renditen. So übersprang zum ersten Mal seit Mai dieses Jahres die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe wieder die Drei-Prozent-Grenze. Auch der Biallo-Festgeldindex für zwölfmonatiges Termingeld zeigt deutliche Ausschläge nach oben. Derzeit erwarten Banker vor allem auf kurze Sicht, dass das Zinsniveau weiter anziehen wird, entsprechend richten sie ihre Sparangebote aus.

2,0 Prozent für sechsmonatiges Festgeld


Zahlreiche Banken verbesserten in den letzten Tagen ihre Festgeld-Offerten. Dabei handelt es sich vorrangig um Angebotsverbesserungen im Bereich sechsmonatiger bis einjähriger Termingelder. So hob die SWK Bank die Konditionen für ihr sechsmonatiges Festgeld um 0,25 Prozentpunkte auf 1,65 Prozent Guthabenzins an.

Die Credit Europe Bank verbesserte die Zinsen für die gleiche Laufzeit von 1,50 auf 1,75 Prozent. Den größten Sprung machte die Degussa Bank, die die Zinsen von 1,35 auf 1,80 Prozent heraufschraubte.

Damit liegt die Degussa Bank nur knapp hinter Topanbietern wie etwa der niederländischen NIBC Bank, die 2,0 Prozent Festzinsen offeriert, oder der DHB Bank mit 1,95 Prozent Zinsen. Allerdings sichern letztgenannte Banken Kundengelder nur bis zur europäischen Einlagensicherung von 100.000 Euro pro Person ab, während die Degussa Bank Bankeinlagen in mehrfacher Millionenhöhe garantiert.

2,50 Prozent für zwölfmonatiges Festgeld

Auch im Einjahresbereich ziehen die Festgeldzinsen an. Die Alte Leipziger Versicherung verbesserte kürzlich ihre Konditionen um 0,10 Prozent auf 1,50 Prozent. Großzügiger zeigten sich Mercedes Benz Bank und Degussa Bank, die von 1,55 bzw. 1,60 Prozent jeweils auf 1,80 Prozent erhöhten. Allerdings erreichen die Geldhäuser bei einjährigen Festgeldern damit noch keinen Spitzenplatz.

Im Biallo-Ranking findet sich auf den oberen Plätzen zum Beispiel die Amsterdam Trade Bank. Die Niederländer bieten im Moment unangefochtene 2,5 Prozent für zwölf Monate. Es folgen die NIBC mit 2,4 Prozent sowie DHB und Akbank mit 2,35 Prozent. Attraktive Zinsangebote kommen auch von der Deniz-Bank mit 2,25 Prozent und der ABC Bank mit 2,20 Prozent.

Merkur-Bank, Auto Bank und Credit Europe Bank liegen ebenfalls noch über der Zwei-Prozent-Marke, ebenso die Deutsche Bank, deren Angebot allerdings nur für Neukunden greift. Wichtig: Auch hier gilt es wieder, die jeweilige Einlagensicherung zu beachten.

Geldanlage-Vergleich: Diese Zinsen gibt es derzeit bei Tagesgeld, Festgeld und Sparbriefen.
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