Grasheim
Feldheim macht sich selbst das Leben schwer

Grasheims Sascha Fröhlich schießt den SVF beim 4:3 im Alleingang ab – Viele strittige Schiedsrichterentscheidungen

03.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:21 Uhr

Das war Treffer Nummer zwei für Sascha Fröhlich (links). Der Grasheimer Torjäger schoss sein Team im Alleingang zum 4:3-Sieg gegen den SV Feldheim - Foto: S. Hofmann

Grasheim (DK) Eigentlich hätten Grasheim und Feldheim irgendwann mit je zehn Spielern auf dem Platz stehen müssen. Und eigentlich war ein Tor der Gastgeber aus einem klaren Abseits heraus entstanden. Eigentlich. Nichtsdestotrotz haben sich die Feldheimer gestern das Leben selbst schwergemacht und zahlreiche hochkarätige Torchancen nicht genutzt. Der 4:3-Sieg für Grasheim – alle Tore für die Hausherren schoss übrigens Sascha Fröhlich – geht damit also völlig in Ordnung.

Kreisklasse Neuburg

n SV Grasheim - SV Feldheim 4:3: Apropos Fröhlich: Der Umstand, dass in Grasheim gleich – derzeit – drei Fröhlich-Brüder in der ersten Mannschaft spielen, bewahrte einen von ihnen vor einem Platzverweis. Fabian Fröhlich nämlich hatte in Spielabschnitt eins bereits die gelbe Karte gesehen, in der 50. Spielminute zeigte Schiedsrichter Robert Wexenberger vom TSV Landsberg dem Verteidiger nochmals eine „Gelbe“ – eine rote Karte folgte aber nicht. Wie es sich nach der Partie darstellte, hatte der 21-Jährige dem Schiedsrichter bei der ersten Verwarnung nur seinen Nachnamen genannt. Glück also für die Grasheimer, die ansonsten 40 Minuten mit einem Mann weniger hätten absolvieren müssen.

Aber auch der SV Feldheim konnte sich in der 38. Minute keineswegs beschweren, als sein Torwart Lukas Zastrow nach einer harten Grätsche im Sechzehner gegen Marcus Stadler nur die gelbe Karte gezeigt bekam – die Strafe wäre eigentlich „dunkelrot“ gewesen, was ja auch der aus dem Foul resultierende Elfmeter belegte. Den verwandelte Sascha Fröhlich zum 3:1 für die Hausherren.

Der 25-Jährige hatte seine Mannschaft schon in der 6. Minute mit 1:0 in Führung gebracht. Nachdem Feldheims Torwart Zastrow ein Abschlag misslang, hielt Sascha Fröhlich, der den Ball abgefangen hatte, kurzerhand von der Mittellinie auf das Feldheimer Tor drauf. Zastrow, der an der eigenen Sechzehnerlinie stand, legte zwar noch den Rückwärtsgang ein, war aber viel zu spät wieder auf der Torlinie.

Spielerisch baute sich Feldheim nach dem frühen Rückstand einige Vorteile auf, die aber erst nach einer Standardsituation belohnt wurden. Benedikt Reile trat in der 25. Minute einen Eckball von der linken Seite. Der Ball kam flach in den Fünfmeterraum, wo weder ein Grasheimer noch ein Feldheimer und auch nicht SVG-Torwart Tomas Ruhland hinkamen. Florian Götz schließlich grätschte denn Ball vom rechten Eck des Raumes aus zum 1:1 in die Grasheimer Maschen. Den Gästen gab der Anschlusstreffer zusätzlichen Auftrieb, für eine Viertelstunde schnürten sie die Mösler in deren Spielhälfte fest. Doch weder Alexander Zinsmeister (28.) noch Thomas Dirnberger per Freistoß (31.) war Glück beschert. Den ersten Angriff nach dieser Phase nutzte Sascha Fröhlich für sein Tor Nummer zwei: Grasheims Spielertrainer Tobias Bauer hatte an der Grenze zum Feldheimer Sechzehner den Ball erobert und auf Patrick Fröhlich zurückgelegt. Der wiederum chippte den Ball zu seinem Bruder Sascha – und der traf aus kurzer Distanz zum 2:1 (38.). Es folgte der bereits erwähnte Elfmeter, bevor es mit einem 3:1 in die Halbzeitpause ging.

Eine weitere kuriose Szene folgte bald nach Wiederanpfiff: Feldheims Götz versuchte sich mit einem Distanzschuss, traf aber nur die Latte. Vor dem am Boden liegenden Grasheimer Torhüter Ruhland kam der Feldheimer Reile an den Ball. Der brachte das Kunststück fertig, aus zwei Metern Entfernung den Ball am verwaisten Tor vorbei zu schieben (49.). Befremdlich: Obwohl Reile den Ball getreten und kein Grasheimer ihn mehr berührt hatte, gab es daraufhin einen Eckstoß für Feldheim.

In der 55. Minute schoss Sascha Fröhlich sein viertes und für diesen Tag letztes Tor: Er verwertete ein Zuspiel Jonas Jungs zum 4:1 – Letztgenannter hatte aber, als der Pass zuvor auf ihn geschlagen worden war, deutlich im Abseits gestanden.

Feldheims Trainer Andreas Behr stellte die Weichen nun auf Attacke und ließ seine Mannschaft mit drei Sturmspitzen spielen. Der SVF kam dadurch zu zahlreichen Torchancen, vergab aber eine Möglichkeit um die andere. Erst nach einem weiteren Eckball verkürzte Feldheim auf 2:4. Der zuvor so tollpatschige Benedikt Reile verwertete das Zuspiel von Zinsmeister. In der zweiten Minute der Nachspielzeit traf Julian Reithmeier noch zum 3:4 aus Sicht des SVF. Dessen Trainer Behr hatte im DK-Interview am Wochenende noch gesagt, er wolle keine Gastgeschenke mitbringen, nur weil er zur kommenden Saison Trainer in Grasheim wird. „Hatte ich doch welche dabei. Zu den Schiedsrichterentscheidungen sage ich nichts. Fakt ist, dass wir viele Torchancen hatten, aber die entscheidenden Treffer nicht erzielt haben.“ Tobias Bauer, in Zukunft Co-Trainer unter Behr, nahm den Sieg als das, was er für seine Grasheimer war: „Glücklich.“

SV Grasheim: Ruhland, F. Fröhlich (88. Wanke), Huber, Jung, Heller, Müller, S. Fröhlich (78. Öxler), P. Fröhlich, Stadler (40. Gottschall), Bauer, Reißner. – SV Feldheim: Zastrow, Leibhammer, M. Edel, Dirnberger, Stephan (77. Reithmeier), Götz, A. Zinsmeister, Reile, Riegel, Bauer (E. Edel), Schmid. – Tore: 1:0/2:1/3:1/4:1 Sascha Fröhlich (6., 37., 40./FE, 55.), 1:1 Florian Götz, 4:2 Benedikt Reile (60.), 4:3 Julian Reithmeier. – Schiedsrichter: Robert Wexenberger (TSV Landsberg). – Zuschauer: 100.