Roth
Feiern im Schloss

Ratsstuben in Ratibor stehen nach Sanierung für Veranstaltungen aller Art zur Verfügung

29.07.2015 | Stand 02.12.2020, 20:58 Uhr

Im sanierten Westflügel des Schlosses Ratibor erläutert Roths Bürgermeister Ralph Edelhäußer (rechts), für welche Veranstaltungen die Räumlichkeiten genutzt werden können. - Foto: Meyer

Roth (HK) Die Stadt Roth ist um einen Veranstaltungssaal reicher. Der Westflügel des Schlosses Ratibor steht der Öffentlichkeit für Trauungen, Feste oder auch Firmenpräsentationen gegen Miete zur Verfügung.

Am Dienstag ist der Abschluss Sanierung der ehemaligen Ratsstuben gefeiert worden. Auf insgesamt knapp 380 Quadratmetern stehen ein romantisches Trauzimmer, ein großes Foyer mit steinernen Rundbögen und handgestrichenen Ziegeln als Bodenbelag sowie ein großzügiger Nebenraum samt angeschlossenem Turmzimmer zur Verfügung. Laut Bürgermeister Ralph Edelhäußer eignen sich die Ratsstuben, die barrierefrei über den Schlossinnenhof zu erreichen sind, für Feiern aller Art: Lesungen, Vorträge, Theateraufführungen, Firmenfeste, Privatpartys und natürlich Hochzeiten. Nach der Eheschließung im Trauzimmer könne man im Saal einen Sektempfang geben oder „gleich die gesamte Sause ausrichten“, wie Edelhäußer vorschlug.

Ein Restaurant gibt es in den Ratsstuben allerdings nicht mehr. In Zukunft sollen ein oder mehrere Caterer ihre Dienste anbieten. Die Entscheidung fällt aber erst noch im Rother Stadtrat. Das neue behindertengerechte WC ist übrigens ganzjährig mit dem so genannten Euroschlüssel über den Hof zugänglich.

Karl Schnitzlein, Schlosspfleger der Stadt Roth, erinnerte daran, wie es in früheren Jahren in den ehemaligen Ratsstuben ausgesehen hatte. Einst sei hier eine Stallung mit Kutschen untergebracht gewesen. „Es sah aus wie in einem Bauernstodl, schmutzig und dreckig“, erinnerte sich Schnitzlein. Ende der 1970er Jahre sei der Westflügel zu einer Bürgerbegegnungsstätte mit Restaurant umgebaut worden. Allerdings sei von der einst erstklassigen Gastronomie im Laufe der Jahrzehnte nicht mehr viel übrig geblieben, erzählte Schnitzlein. Vor etwa zehn Jahren habe der letzte Wirt fluchtartig die Räume verlassen. Seitdem hätten die maroden Stuben leer gestanden. „Aber nun haben wir in unserem Wahrzeichen von Roth sehr attraktive Räume“, sagte Schnitzlein erfreut.

Im Zuge der insgesamt rund 1,5 Millionen teueren Renovierung ist auch der darüber liegende Prunksaalboden saniert worden – und zwar von unten. So wollte man vermeiden, dass der wertvolle Holzboden entfernt werden muss und dabei womöglich Schaden nimmt. Dabei wurden defekte Teile der Bohlenbalkendecke ausgetauscht und neue Stahlstützen eingebaut. Auch die Schlossgrabenmauer ist aus statischen Gründen saniert worden, fügte die Stadtbaumeisterin Lydia Kartmann hinzu. Sie bot außerdem Führung am Tag des Denkmals an, der dieses Jahr auf das Rother Altstadtfest am Sonntag, 13. September, fällt.

Die Arbeiten sind im Übrigen noch lange nicht abgeschlossen. „Es gibt noch zwei weitere Flügel des Schlosses, die auf eine Sanierung warten“, stellte Ralph Edelhäußer fest. „Wir werden wohl die eine oder andere Million noch ausgeben müssen.“