Allersberg
Fehlender Nachwuchs ist das größte Problem

Nur noch vier Frauen: Edda Bittner legt Amt als Vorsitzende der Sudetendeutschen Landsmannschaft nieder

12.03.2014 | Stand 02.12.2020, 22:57 Uhr

Obmann Wingolf Müller ehrt bei der Jahresversammlung der Sudetendeutschen Landsmannschaft Edda Bittner, Hildegard Gräser und Rosa Plomer (von links) - Foto: Mücke

Allersberg (rm) Kaum noch Nachwuchs ist der Sudetendeutschen Landsmannschaft Allersberg beschert. So sind junge Menschen unter den noch 32 Mitgliedern die absolute Seltenheit. Das war auch das Problem bei den Wahlen der jüngsten Jahresversammlung.

Zwar wurden Wingolf Müller als Obmann und Vorsitzender der Ortsgruppe sowie Erhard Faber als Kassier in ihren Ämtern ohne Gegenstimme bestätigt, allerdings hätten beide ihre Ämter gerne zur Verfügung gestellt. Aber andere Vorschläge gab es nicht, sodass sich beide zur Ausübung des Amtes auch für die Zukunft bereit erklärten.

Nicht mehr für ihr Amt kandidiert hat Frauenvorsitzende Edda Bittner. Bei vier verbliebenen Frauen in der Frauengruppe lohne sich dies nicht, eine Vorsitzende zu haben. „Aber wir machen unsere Tätigkeit künftig weiter, auch ohne förmliche Vorsitzende“, bekannte sie unter Beifall.

Über die Aktivitäten berichteten Edda Bittner und Wingolf Müller: Von der Maiandacht auf St. Wolfgang über das Ferienprogramm bis zum Backen von Liwanzen beim Bürgerfest reichte die Liste der Tätigkeiten. Am Kirchweihzug will man künftig nicht mehr teilnehmen, weil es nur drei Frauen im vergangenen Jahr waren. „Da blamieren wir uns nur“, sagte Edda Bittner. Bei der Vorschau auf das Jahresprogramm bat Wingolf Müller um möglichst eifrige Teilnahme. Besonders wies er auf den heimatpolitischen Frühschoppen am Sonntag, 6. April im Gasthaus Utz in Allersberg hin und auf den 65. Sudetendeutschen Tag in Augsburg am 7. und 8. Juni hin.

Geehrt wurden Martha Palme und Josef Palme für ihre 65-jährige Mitgliedschaft, beide Gründungsmitglieder waren aber nicht anwesend. Hildegard Gräser wurde für 55 Jahre, Rosa Plomer und Edda Bittner für 30 und Ilona Lange für 15 Jahre Zugehörigkeit geehrt.

Zu Beginn hatte sich die Mannschaft am Mahnmal im Friedhof getroffen. Dort wurde der Opfer des 4. März 1919 gedacht. Damals fand eine friedliche Demonstration mit Generalstreik der Sudetendeutschen gegen die Verwehrung des Selbstbestimmungsrechts durch die tschechische Besatzungsmacht nach dem 1. Weltkrieg statt. Tschechisches Militär schoss in die friedlich und waffenlos Versammelten mit der Folge, dass 54 Tote und mehrere hundert Verletzte zu beklagen waren.