Duisburg
FC 04 wird auswärts zur Macht

Leitl und Caiuby schießen die Ingolstädter zum verdienten 2:0-Sieg beim MSV Duisburg

19.10.2012 | Stand 03.12.2020, 0:56 Uhr

Voll konzentriert: Nicht nur Marvin Matip bei diesem Kopfballduell mit Ranisav Jovanovic (links) war am Freitagabend beim MSV Duisburg immer im Bilde. Auch seine Teamkollegen traten überzeugend auf und sorgten für einen verdienten 2:0-Sieg des FC Ingolstadt. - Foto: Digitalfoto Matthias

Duisburg (DK) Die eine Serie hielt, die andere riss – und beides war gut für den FC Ingolstadt. Mit einem verdienten 2:0 (0:0)-Erfolg beim MSV Duisburg gelang den Schanzern am Freitagabend im siebten Spiel gegen die Zebras der erste Sieg. Gleichzeitig bleiben sie damit auswärts ohne Niederlage.

Entscheidend für den dritten Auswärtserfolg der Saison, der die Ingolstädter mit elf Punkten zum besten Auswärtsteam der 2. Bundesliga werden ließ, war wohl die 1:0-Führung durch Kapitän Stefan Leitl in der 64. Minute. Eiskalt schlenzte der Kapitän das Leder nach einem Zuspiel von Alper Uludag an VfL-Keeper Felix Wiedwald vorbei ins Tor – bereits die fünfte Führung im fünften Auswärtsspiel. Die insgesamt klar besseren Ingolstädter hatten damit endlich eine ihrer zahlreichen Möglichkeiten genutzt – zu häufig verpufften diese aber noch vor dem Abschluss. Die letzten Zweifel am Sieg gegen die schwachen Gastgeber zerstreute jedoch Caiuby, der zwei Minuten vor dem Abpfiff das Leder nach einer Vorlage von Christian Eigler überlegt zum 2:0 ins lange Eck zirkelte.

„Wir haben gute Ansätze und die reifere Spielanlage gezeigt. Vor allem in der zweiten Halbzeit haben wir diszipliniert gespielt und waren dann mit zwei Kontern erfolgreich. Mit welcher Leidenschaft wir die Partie angegangen sind, das hat mir gefallen“, lobte FC-Trainer Tomas Oral hinterher. Und Torschütze Leitl meinte: „Wir haben bis auf zwei Chancen für Duisburg nichts zugelassen. Endlich haben wir uns belohnt, denn auch gegen Kaiserslautern hätten wir schon mehr als einen Punkt verdient gehabt.“ Der Kapitän blickte dabei noch einmal auf das letzte Heimspiel (1:1) zurück und spielte auf die drei vorangegangenen Pleiten in Duisburg an – nun ist das alles vergessen.
 

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Mit zwei Änderungen ging Trainer Oral die Partie nach der zwölftägigen Länderspielpause an. Der von seiner Rückenverletzung genesene Ramazan Özcan kehrte ins FC-Tor zurück, Leitl spielte von Beginn an für Ümit Korkmaz als hängende Spitze. Und der 35-jährige Kapitän initiierte gleich die ersten gefährlichen Aktionen für die Schanzer. Einmal leitete er einen Spielzug über Andreas Schäfer ein, und Christian Eiglers Schuss konnte VfL-Keeper Felix Wiedwald gerade noch mit dem Fuß klären (8. Minute). Sekunden später donnerte der FC-04-Angriffsführer das Leder nach einem Leitl-Pass aus 20 Metern an die Unterkante der Latte.

Die Ingolstädter waren also gut im Spiel. Aber auch den Gastgebern eröffneten sich Chancen, vor allem deshalb, weil die FC-Abwehrkette nicht gut stand. Danny da Costa beging etliche Stellungsfehler und hatte erheblich Probleme mit Srdjan Baljak. Und Ranisav Jovanovic, der mit Valeri Domovchiyski die VfL-Doppelspitze bildete, brachte mit seinem Sturmpartner einige Male die Innenverteidigung in Verlegenheit. So auch in der 34. Minute, als sich Domovchiyski gegen den bereits Gelb-belasteten Mijatovic durchsetzte und Benjamin Kern das Zuspiel am Elfmeterpunkt an den Querbalken setzte. Kurz darauf rettete Özcan gegen Jovanovic.

Beide Mannschaften agierten offen, machten sich aber durch ungenaue Pässe oder falsches Timing selbst immer wieder das Leben schwer. Im zweiten Abschnitt kontrollierten die Ingolstädter den Gegner aber weitgehend. Erst in der 84. Minute gab der eingewechselte Kevin Wolze den ersten Schuss auf das Tor von Özcan ab, der den Ball problemlos abfing. Ansonsten ging es für die Schanzer eigentlich nur darum, einmal den richtigen Pass zum richtigen Zeitpunkt zu spielen. Und das gelang schließlich Uludag, als er Leitl vor dem 1:0 den Ball in den Lauf spielte. „Wir hätten eigentlich schon viel früher die Partie entscheiden können, aber das ist uns nicht gelungen“, meinte Leitl als einzigen Kritikpunkt nach dem Sieg beim Tabellenschlusslicht.

Wie groß der Frust bei den Zebras ist, zeigte Trainer Kosta Runjaic, der nach dem sechsten Spiel unter seiner Leitung mit seinem Team hart ins Gericht ging. „Die zweite Halbzeit war unter aller Sau. Wir haben uns zu wenig bewegt und uns ist nichts eingefallen. Die Mannschaft hat komplett versagt und verdient verloren.“ Das Team des FC 04 hatte dagegen eine recht angenehme Heimreise.