"FC 04 gewinnt 2:0"

17.08.2007 | Stand 03.12.2020, 6:33 Uhr

Blick zurück: der ehemalige ESV-Kicker Walter Zieglmeier.

Ingolstadt (DK) Immer wenn von den alten Zeiten im Fußball die Rede ist, fällt auch der Name Walter Zieglmeier. Der gebürtige Ingolstädter erlebte als Aktiver den Großteil der glorreichen Zeiten des ESV mit und spielte von 1966 bis 1982 stets in der ersten Mannschaft. Woran sich der 59-Jährige ehemalige Bahn-Beamte bezüglich der alten Duelle mit Regensburg erinnert und was er vom FC 04 hält, darüber unterhielt er sich mit unserem Redakteur Gottfried Sterner.

Herr Zieglmeier, am Samstag kommt Jahn Regensburg nach langer Zeit wieder einmal zum Derby nach Ingolstadt. Gehen Sie hin?

Walter Zieglmeier: Nein, dazu habe ich zu wenig Beziehung zum FC 04. Ich bin zwar schon ein paar Mal eingeladen worden, aber ich bin nun mal beim ESV groß geworden und habe früher gleich neben dem Stadion gewohnt. Ich schaue mir Fußball im Fernsehen an und bin über die Zeitung gut informiert. 

Was fällt Ihnen denn ein, wenn Sie sich an die damaligen Duelle mit Regensburg erinnern?

Zieglmeier: Das waren immer tolle Spiele mit vielen Zuschauern. Aber das 1968 war etwas ganz Besonderes, weil wir da Bayerischer Meister geworden und dann in die Regionalliga aufgestiegen sind. Und aus Regensburg kamen zwei oder drei Sonderzüge. 

Wenn Sie heute am ESV-Stadion vorbeifahren und das Unkraut meterhoch auf den Stehwällen sprießt, was denken Sie da?

Zieglmeier: Da tut mir schon das Herz weh. Es ist mir auch unverständlich, dass die Stadt das Stadion so herunterkommen ließ. Jetzt hat man das Dilemma, weil man ein neues Stadion braucht. 

Glauben Sie denn, dass der FC Ingolstadt an frühere Erfolge anknüpfen kann?

Zieglmeier: Wir ehemaligen ESV-Spieler, also Ernst Apfelbeck, Josef Bauernschmidt, Alfred Riedel, Herbert Hufsky, Willi Weiß oder Ernst Wittmann, treffen uns immer noch einmal im Monat. Von uns glaubt keiner, dass sich das wiederholen lässt. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass heute noch 15 000 Zuschauer kommen würden. Herr Jackwerth (FC-Sponsor und –Aufsichtsratsvorsitzender, Anm. d. Red.) ist sicher ein Glücksfall für den Fußball, aber es ist immer schwierig, wenn nur einer dahinter steht. Wir haben das beim ESV ja mit Reinhold Wangler erlebt. Darum begrüße ich auch das Engagement von Audi, das ist ein Anfang. Schade, dass es das nicht schon früher gab. Wir hätten 1979 in der 2. Bundesliga eine bessere Ausgangsposition gehabt. 

Wagen Sie einen Tipp zum Spiel am Samstag?

Zieglmeier: Ich glaube, Jahn spielt momentan über seine Verhältnisse. Der FC gewinnt 2:0, auch wenn er sich zu Hause offenbar schwer tut, das Spiel zu machen.