Langenmosen
Fast wie Wellness

Junge Landfrauen genießen einen freien Tag und werden bedient

21.11.2011 | Stand 03.12.2020, 2:08 Uhr

Zu ein paar gemütlichen Stunden hatte Kreisbäuerin Mathilde Ahle (l.) die jungen Landfrauen eingeladen. Astrid Hartenberger (2. v. l.) hielt einen interessanten Vortrag - Foto: Hammerl

Langenmosen (ahl) Raus aus dem Alltag, Gleichgesinnte treffen, Erfahrungen austauschen und ein interessantes Referat hören, das Tipps für den Alltag bereithält – das ist Ziel des Tages der jungen Landfrau. Kreisbäuerin Mathilde Ahle hat ihn diesmal in Langenmosen organisiert. Stellvertretende Kreisbäuerin Christa Scheuermeyer eröffnet den Brunch und weist auf die bevorstehenden Neuwahlen in den Ortsverbänden hin.

Sie wünscht sich, dass sich junge Bäuerinnen für die ehrenamtliche Arbeit zur Verfügung stellen. Wichtigste Aktion des vergangenen Jahres sei der Milchfrühling gewesen, und auch heuer bleibe der Dialog mit dem Verbraucher Schwerpunkt der Landfrauenarbeit.

„Den freien Tag genießen, bis die Kinder daheim wieder Löcher in den Bauch fragen“, nennt Barbara Kobold aus Edelshausen als ihr höchstpersönliches Teilnahmemotiv. „Ich bin nur mitgegangen“ sagt Barbara Wenger aus Ried, die erstmals dabei ist, aber schon beschlossen hat, wiederzukommen – sofern sie Zeit habe. „Die Zeit muss man sich nehmen“, wird ihr postwendend entgegengehalten. Für Jutta Knöferl aus Unterweilenbach ist es „entspannend, unter gleich gesinnten Frauen zu sein“, Gerlinde Seitz aus Klingsmoos ergänzt, es sei fast wie Wellness – „hier wird der Tisch abgeräumt“.

„Dass wir da sind, haben wir Walburga Burger zu verdanken“ sagt Gabriele Feiner. Die Bergheimer Ortsbäuerin hat sie, Nicole Würzburger sowie Lydia und Claudia Kaufmann auf den Tag der jungen Landfrau aufmerksam gemacht. Lydia Kaufmann war bereits in Weichering dabei und freute sich, in Gesellschaft hinzugehen. „Das Essen war schon mal gut“, meint Würzburger und wartet gespannt auf die Referentin des Tages.

Eva Müller, die in ihrer Heimatstadt den Austausch mit anderen ein wenig vermisst, denn „in Neuburg gibt's kaum junge Bäuerinnen“, hatte sich Gesundheitspädagogin Astrid Hartenberger als Referentin gewünscht, nachdem die bereits vor einiger Zeit zum Thema „Generationenkonflikte“ ein viel beachtetes Referat bei den jungen Landfrauen gehalten hatte. „Ich wusste einfach, dass die Frau auch zu anderen Themen etwas zu sagen hat“, sagt Müller.

Das hat sie wirklich. Hartenberger spricht über die Kraft der Emotionen. Sie sieht es als Aufgabe erwachsener Menschen an, ihre Gefühle zu betrachten und gegebenenfalls zu beeinflussen, sich raus aus Automatismen aufkommender Gefühle zu bewegen. Angst, Minderwertigkeitsgefühle, Existenzängste, Leistungsdruck tauchten bei jedem Menschen auf – „aber niemand muss ihnen ausgeliefert bleiben“, so ihre Botschaft. Sie plädiert dafür, sich vor allem positive Gefühle bewusst zu machen und sie gezielt einzusetzen, um negative Emotionen einzudämmen. „Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Gefühle – ob negativ oder positiv – sich auf unseren Stoffwechsel auswirken“, betont Hartenberger. Gefühle würden über die Sinne des Menschen programmiert, so beispielsweise über den typischen Geruch von Stollen und Plätzchenbäckerei zur Weihnachtszeit. Negative Assoziationen ließen sich von positiven überlagern. Die Wirkung der eigenen Emotionen sollte sich jeder täglich bewusst machen. „Jedes Gefühl hat seine Bedeutung“, unterstreicht sie und schließt mit einem eigenen Gedicht, dem „ABC der Gefühle“.