Sandizell (SZ) Auch wenn es viele schon nicht mehr glauben wollten: Bei der Dorferneuerung Sandizell geht es voran. Mittlerweile liegen konkrete Gestaltungsvorschläge auf dem Tisch: Sie betreffen vor allem den Dorfplatz, der neu entstehen soll, und die Umgestaltung des Platzes vor der Asamkirche.
Schon seit 20 Jahren beschäftigen sich die Sandizeller mit dem Thema Dorferneuerung. Seit rund zweieinhalb Jahren ist der Landschaftsarchitekt und Stadtplaner Walter Herb aus Thierhaupten mit dem Projekt beschäftigt. Seither wurden Ideen entwickelt und auch wieder verworfen, die Bürger befragt, Sitzungen abgehalten. Jetzt liegen erste konkrete Vorschläge vor, auf deren Grundlage die weiteren Schritte erfolgen sollen.
„Sandizell ist ein ganz besonderer Ort“, betont Herb. Dazu trügen in erster Linie seine Geschichte und seine Baudenkmäler, vor allem das Wasserschloss und die Asamkirche, bei. Für einen Planer also eine ganz besondere Herausforderung. „Man hat hier enorm viele Möglichkeiten, die aus dem üblichen Rahmen eines Dorfes herausragen“, freut sich Herb. Noch befinde sich der Ort in einem Dornröschenschlaf, dabei verfüge er in mehrerer Hinsicht über Premiumqualitäten. Damit diese Qualitäten künftig mehr betont werden, will der Planer an zwei Stellen ansetzen: Zum einen soll erstmals ins der Geschichte Sandizells ein Dorfplatz mit Bäumen, Brunnen und einer Ruhezone entstehen, und zum anderen soll das Umfeld der bedeutenden Asamkirche aufgewertet werden.
Wo der künftige Dorfplatz liegen soll, steht bereits fest. Als einziger Standort kommt der Platz gegenüber des Eingangstors zum Schloss Sandizell infrage. Darauf haben sich Bürger und Planer nach einem längeren Diskussionsprozess bereits geeinigt. Noch offen ist allerdings, wie der Platz gestaltet, und – ganz entscheidend – wo an diesem Platz das neue Feuerwehrhaus gebaut werden soll. „Die Frage, wie das Feuerwehrgebäude am Dorfplatz situiert wird, muss sensibel angegangen werden“, unterstreicht Herb. Bis jetzt zeichnet sich ab, dass die Mehrheit der an der Dorferneuerung interessierten Sandizeller eine Platzierung im südlichen Bereich des Platzes bevorzugt. Ob das Feuerwehrhaus jedoch längs oder quer gesetzt werden soll, daran scheiden sich bislang noch die Geister. Planer Herb erklärt die jeweilige Wirkung: Ein Querbau lässt den Dorfplatz optisch kleiner erscheinen und wirkt wie ein Riegel, ein Längsbau dagegen lässt eine eher längliche Platzanlage entstehen.
Fast einhellige Zustimmung findet dagegen der Vorschlag, das Umfeld der Asamkirche aufzuwerten und vor dem Friedhof durch eine Veränderung der Straßenführung eine platzartige Fläche zu schaffen. Planer Herb rät zu einer begrünten, eventuell mit kleinen Bäumen bepflanzten Verkehrsinsel. „Das geht aber nur, wenn man in das westlich gelegene Kirchengrundstück, auf dem sich der Pfarrhof befindet, eingreift“, betont er. Auf jeden Fall findet er – und mit ihm offenbar viele Sandizeller Bürger –, dass dieser wichtige Kirchenbau eine liebevoller gestaltete Umgebung bekommen sollte, als er sie bisher hat.
