Ingolstadt
Fast schon ein Weihnachtsgeschenk

DK-Leser spendeten für behinderte Annalena: Jetzt hat sie endlich ihr Auto bekommen

02.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:06 Uhr

Erfolgreicher Abschluss einer Spendenaktion: Dank der Unterstützung durch etliche DK-Leser konnte für die schwerbehinderte Annalena dieser ganz auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene VW-Transporter angeschafft werden. Mit Mutter Sabine Köllner, Bruder Leon und Großvater Andreas Wecker freuen sich hier auch die Betreuerinnen Anna Lobmayr und Simone Haberhauer vom Verein Elisa (links). - Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) DK-Leser haben schon häufig ihre Spendenbereitschaft bewiesen. Zum Jahresbeginn waren nach einem Aufruf im Lokalteil gut 40 000 Euro für die schwerbehinderte Annalena auf einem BRK-Sonderkonto eingegangen. Jetzt hat Annalenas Familie endlich das erhoffte behindertengerechte Auto bekommen.

Wenn ein Kind bei jedem Schritt und Tritt und zu jeder Minute auf Aufsicht und Unterstützung angewiesen ist, dann ist das für seine Familie - so gern auch jeder Handschlag getan wird - eine schwere Belastung, auch finanziell. Bei der Familie von Sabine Köllner aus dem Westviertel hatte der behindertengerechte Umbau des Hauses über die Jahre so viel Geld verschlungen, dass für ein dringend benötigtes größeres Auto, das den Ansprüchen an ein Behindertenfahrzeug genügt, einfach kein Spielraum mehr war.

Nach einer Geschichte über Sabine Köllners achtjährige Tochter Annalena und deren seltene körperliche und geistige Behinderung (ein sogenanntes oro-fazio-digitales Syndrom) im DONAUKURIER keimte im vergangenen Januar Hoffnung auf: Spontan hatten etliche Leser auf ein vom BRK-Kreisverband eingerichtetes Spendenkonto für Annalenas neues Auto eingezahlt. Schon nach zwei Wochen waren fast 20 000 Euro eingegangen - bei einer benötigten Gesamtsumme von knapp 50 000 Euro für einen speziell auf Annalenas Bedürfnisse zugeschnittenen Transporter immerhin ein schöner Anfang.

Über die Folgewochen ließ die Spendenbereitschaft nicht nach. Nicht nur Privatleute, sondern auch einige Gewerbetreibende griffen ins Portemonnaie beziehungsweise zum Überweisungsformular. Bis in den März hinein und sogar noch im Juni gab es Einzahlungen auf das Sonderkonto, für die der BRK-Kreisverband auf Wunsch auch Spendenquittungen ausgestellt hat. Letztlich waren im Frühsommer genau 41 619,70 Euro beisammen, wie BRK-Kreisgeschäftsführer Johann Rottenkolber in seiner Buchhaltung festhalten konnte. Zusammen mit Förderbeträgen von 15 500 Euro von diversen Stiftungen, um die sich Sabine Köllner separat bemüht hatte, reichte es dann gut und gerne für die Bestellung des Transporters bei einem Ingolstädter Kfz-Händler.

Was dann wesentlich länger gedauert hat als die Füllung des Spendenkontos, das war die Auslieferung des bereits im Frühjahr bestellten VW. Ursprünglich war Sabine Köllner zugesagt worden, dass der Wagen bereits nach einigen Wochen geliefert werden könne, tatsächlich musste sie sich dann mehrfach vertrösten lassen, bis das Auto im Spätsommer endlich beim Händler stand. Der Einbau einer Rollstuhlrampe und eines Spezialsitzes für eine Begleitperson, die während der Fahrt direkt neben Annalena sitzen und medizinische Gerätschaften für ihre Versorgung überwachen muss, wurde anschließend von einem auswärtigen Spezialbetrieb übernommen und dauerte nochmals einige Wochen. Vorletzten Samstag war es dann aber endlich so weit, und der komplett hergerichtete Wagen konnte von der Familie erstmals genutzt werden. Nach der langen Wartezeit ist er jetzt praktisch ein etwas vorgezogenes Weihnachtsgeschenk.

Das Auto ist - ungewöhnlich, aber rechtlich so erforderlich - direkt auf Annalena zugelassen worden. Der Kfz-Brief des Transporters wird beim Roten Kreuz aufbewahrt, das auch das restliche Geld auf dem Spendenkonto treuhänderisch verwaltet. Diese Summe soll für zu erwartende Folgekosten wie Inspektionen oder irgendwann mal nötige Reparaturen verwendet werden. Alle Gönner, das hat BRK-Geschäftsführer Rottenkolber nochmals betont, können sicher sein, dass jeder gespendete Cent ausschließlich Annalena zugutekommt.