Hilpoltstein
Familienduell im Rothsee

27.06.2010 | Stand 03.12.2020, 3:54 Uhr

Hilpoltstein (jom) Es muss ja nicht jeder ein Ironman werden, der seinen Spaß am Ausdauersport gefunden hat. Einigen Sportlern aus dem triathlonverrückten Landkreis Roth reicht es tatsächlich auch, einmal im Jahr beim Jedermannrennen im Rahmen des Rothsee-Triathlons anzutreten. Wie etwa Irmi und Klaus Griebsch vom TV Hilpoltstein, die am Samstag schon zum dritten Mal gemeinsam am Start des Einsteigerwettkampfs über 200 Meter Schwimmen, 13 Kilometer Radfahren und 2,5 Kilometer Laufen standen.

Zeiten und Plätze sind für sie nur Nebensache. Beiden geht es vor allem um die Freude an diesem Dreikampf und – jetzt wird die Sache schwierig – um die Ehre im Duell der Ehepartner. Hier hat Klaus Griebsch am Samstag schon wieder den Kürzeren gezogen. Was nicht bedeutet, dass er recht langsam unterwegs gewesen wäre. Er wiederholte sogar seinen dritten Platz aus dem Vorjahr. Doch in der wichtigsten Wertung, im Schwimmduell mit seiner Frau Irmi, hatte er eben erneut das Nachsehen.

Die Wahrheit lag wieder im Wasser. Weil es die einzige Disziplin ist, bei der im Hause Griebsch halbwegs Chancengleichheit herrscht, wird das familieninterne Duell auf der 200-Meter-Strecke im Rothsee ausgetragen. Beim Laufen und Radfahren ist Klaus als sechsfacher Marathon-Finisher, als Ironkids-Trainer und als Rennradfahrer eindeutig im Vorteil. Dagegen begnügt sich Irmi mit einem kräfteraubenden Crossrad, und ihre erste echte Laufeinheit dieses Jahres absolvierte sie erst am Freitag bei einem 1000-Meter-Lauf für das Sportabzeichen – weshalb sie prompt einen Muskelkater mit an den Schwimmstart schleppte.

Was aber nichts daran änderte, dass Irmi Griebsch letztlich wieder vor ihrem Mann aus dem Rothsee stieg. Auch wenn es diesmal nur noch wenige Sekunden Vorsprung waren. "Als Gentleman hab ich ihr den Vortritt gelassen", sagte Klaus Griebsch, der seine Frau erst nach der Wechselzone überholte. "Aber ich bin wirklich ein miserabler Schwimmer. Deshalb reicht es bei mir auch nie für den Rothsee-Triathlon." Bleibt nur die Herausforderung im Familienduell. "Nächstes Jahr packt er es", sagt Irmi Griebsch. Denn sie hält ihren Mann für zu ehrgeizig, als dass er die vierte Niederlage hintereinander einfach so hinnehmen würde.