Eichstätt
Familie und Freunde zählen

Zum 85. Geburtstag des bekannten Eichstätters Dr. Richard Diener

06.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:15 Uhr

Der Eichstätter Dr. Richard Diener feiert am heutigen Dienstag seinen 85. Geburtstag. ‹ŒArch - foto: Buckl

Eichstätt (buk) Ruhestand kennt er noch immer nicht - und das, obwohl er heute seinen 85. Geburtstag feiern kann: Erst vorgestern, am Sonntag, lud er zusammen mit seinem Bruder Elmar zu einer bestens besuchten Filmvorstellung über Gabriel de Gabrieli ins Filmstudio. Am nächsten Sonntag steht dort eine weitere Vorstellung an, diesmal über Eichstätter Klöster: Die Rede ist von einem bekannten Eichstätter Bürger, von Dr. Richard Diener.

Bekannt ist er in Eichstätt bereits durch seinen Beruf: Von 1963 an war er vier Jahrzehnte lang hier als Zahnarzt und Kieferchirurg aktiv. Eine zweite Karriere startete er im Ruhestand mit Büchern, in denen er sich als lokalhistorisch kundiger Hobbyhistoriker zeigt.

Geboren wurde er am 7. November 1932 in Eichstätt, wohin zwei Jahre zuvor sein Vater Richard senior aus Bessenbach als Zahnarzt gekommen war. Über den Besuch der Grundschule und des Willibald-Gymnasiums, wo er 1952 das Abitur ablegte, kann man manche Anekdote auf den 420 Seiten seiner "Eichstätter Erinnerungen" nachlesen, die er 2011 publizierte. Der Text gibt vielfältig Zeugnis von einer Kindheit im Zweiten Weltkrieg, während der sein Vater von 1939 an sechs Jahre lang nicht nach Hause durfte; der heranwachsende Richard konnte sich als ältestes von fünf Geschwistern neben den Schwestern Wiltrud und Roswitha und den Brüdern Elmar und Alfred viele Freiheiten nehmen, während er als "Stadtstreuner und Gassenjunge" Eichstätt erkundete: "Es waren aufregende Kinder- und Jugendjahre." Dazu gehört auch das Wirken als Kapitelsministrant im Dom zu Beginn der 1940er-Jahre.

Während des Studiums in München (1953-1957) lernte er in der Kommilitonin Erika Kainz seine spätere Ehefrau kennen, sie heirateten 1959 in Mallersdorf-Pfaffenberg, der niederbayrischen Heimat der Braut. Zur Familie zählten bald Tochter Uta und Sohn Robert. Seine beruflichen Anfänge lagen ab 1957 in der Münchner Kieferchirurgie-Praxis Dr. Hemmerich, dann wirkte er als Stationsarzt bei den Barmherzigen Brüdern in Nymphenburg, bevor er 1963 in die väterliche Praxis einstieg, in die er wiederum 1995 seinen Sohn Robert aufnahm, dem er bis 2003 zur Seite stand. Robert führt die Praxis heute in dritter Generation weiter.

Im Ruhestand fasziniert ihn nun die Eichstätter Geschichte: Nach seinen eigenen "Eichstätter Erinnerungen" folgte 2013 ein Buch über Maximilian Herzog von Leuchtenberg, 2014 der Band "Klöster in Eichstätt", und 2016 anlässlich des 200-Jahr-Jubiläums ein Buch über Herzog Eugène de Beauharnais, der 1817 das Fürstentum Eichstätt als Landesherr übernahm.

Deutlich betont Diener, dass er diese Bücher als Laie und Hobbyhistoriker vorlegte; sicher aber auch Quellenwert haben zumindest die zahlreichen historischen Fotos und Bilder aus Eichstätt, die Richard Diener damit aus seiner Sammlung zugänglich macht. Den Druck finanzierte er stets mit eigenen Mitteln. Zu aktuellen Eichstätter Angelegenheiten äußert er sich ab und zu in Beiträgen oder Leserbriefen im EICHSTÄTTER KURIER.

Kaum denkbar wäre ohne ihn die Geschichte des BBC, den er mitbegründete. War Gesang sein "Lebenselixier" an den Donnerstagen, so sind es die Mittwochabende, die er bis heute in 14-tägigem Turnus im Freundesbund der "Niederländter" verbringt; der Eichstätter Sozietät "Schilderbent" diente er jahrzehntelang als Vize-"Bentspfleger", wie der Vorstand dort heißt. Und die Samstage gehörten bis ins hohe Alter dem "FC Altersheimweg", bei dem er auf der Waschette mit Leidenschaft zum Kicken antrat.

Wer Richard Diener kennt, weiß, wie wichtig ihm diese Freundeskreise sind - ebenso wie die Familienbande: Inzwischen können er und seine Frau Erika sich über fünf Enkel freuen. Freunde wie Familie unterstützen ihn auch in seiner positiven Lebenseinstellung, mit der er offensiv Widrigkeiten des Alterns meistert. Zu seinen Freizeitbeschäftigungen, wozu früher auch das passionierte Wandern und Skifahren zählten, gehört noch das Garteln im Steingarten. Dass er an all dem noch lange Freude verspüren mag, das darf man ihm heute von Herzen wünschen.